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offene Menge: Frage
Status: (Frage) beantwortet Status 
Datum: 15:49 Sa 01.01.2005
Autor: IKE

Hallo,

ich habe irgendwie ein Problem mit der folgenden Aufgabe:

Seien K [mm] \subset \IR [/mm] kompakt,  [mm] x_{0} \in \IR [/mm] und G [mm] \subset \IR^{2} [/mm] eine offene Menge mit [mm] {x_{0}} \times [/mm] K [mm] \subset [/mm] G.
Dann gibt es ein  [mm] \varepsilon [/mm] >0 derart, dass [mm] B(x_{0}, \varepsilon) \times [/mm] K [mm] \subset [/mm] G.

Ich weiß irgendwie nicht so recht wie ich die ganze Sache angehen soll, deshalb wäre ich sehr dankbar für ein paar Tipps.

mfg IKE

        
Bezug
offene Menge: Antwort
Status: (Antwort) fertig Status 
Datum: 19:46 Sa 01.01.2005
Autor: andreas

hi IKE

das problem ist im prinzip ein globales [m] \varepsilon > 0[/m] zu finden, dass an jeder stelle [m] x \in K [/m] der [m] \varepsilon[/m]-ball um [m] (x_0, x) [/m] ganz in [m] G [/m] liegt. im allgemeinen funktioniert das nicht, die entscheidende vorrausstzung ist hier, dass [m] K [/m] kompakt ist.
dazu sucht man sich eine stetige funktion auf [m] K [/m], hier bietet sich

[m] \begin{array}{cccl} \gamma:& K & \longrightarrow & \mathbb{R} \\ & x & \longmapsto & d((x_0, x), \partial G) \end{array} [/m]

an, wobei ich jetzt einfach [m] G \not= \mathbb{R}^2 [/m] vorraussetze, sonst wäre die aufgabe trivial. hierbei bezeiche [m] \partial G [/m] den rand von $G$ und

[m] d((x_0, x), \partial G) := \inf \{ d((x_0, x), g) : g \in \partial G \} [/m]

den abstand des punktes [m] (x_0, x) [/m] vom nächstgelsegnen punkt auserhalb von [m] G [/m] (da $G$ offen ist, liegt der rand von $G$ nicht mehr in $G$).
jetzt ist offensichtlich [m] \gamma(x) > 0 [/m] für alle [m] x \in K [/m]. es genügt nun noch zu zeigen, dass [m] \gamma [/m] stetig auf [m] K [/m] ist, d.h.

[m] \forall \, x \in K \; \forall \, \varepsilon > 0 \; \exists \, \delta > 0 \; \forall \, \tilde{x} \in K: |x - \tilde{x} | < \delta \; \Longrightarrow \; |\gamma(x) - \gamma(\tilde{x}) | < \varepsilon [/m]

(entspricht das eurer stetigkeitsdefinition?). sei also ein [m] x \in K [/m] und ein [m] \varepsilon > 0 [/m] beliebig vorgegeben. setze [m] \delta := \varepsilon > 0 [/m] dann gilt nach definition bzw. dreiecksungleichung für die metrik in [m] \mathbb{R}^2 [/m] und da [m] d(x_0, \tilde{x}), (x_0, x) = d(\tilde{x}, x) [/m] (da die erste komponente nichts beiträgt, da diese bei beiden punkten gleich ist)

[m] \begin{array}{rcl} \gamma(\tilde{x}) & = & d((x_0, \tilde{x}), \partial G) \\ & = & \inf \{ d((x_0, \tilde{x}), g) : g \in \partial G \} \\ & \leq & \inf \{ d(x_0, \tilde{x}), (x_0,x)) + d((x_0, x), g) : g \in \partial G \} \\ & = & d(x_0, \tilde{x}), (x_0,x)) + \inf \{ d((x_0, x), g) : g \in \partial G \} \\ & = & d(\tilde{x}, x) + \inf \{ d((x_0, x), g) : g \in \partial G \} \\ & < & \varepsilon + \gamma(x) \end{array} [/m],

also [m] \gamma(\tilde{x}) - \gamma(x) < \varepsilon [/m]. mit analoger rechnung sieht man, dass [m] \gamma(x) - \gamma(\tilde{x}) < \varepsilon [/m], insgesmt also

[m] | \gamma(x) - \gamma(\tilde{x}) | < \varepsilon [/m]

und somit ist [m] \gamma [/m] stetig, da für jedes $x$ und jedes [mm] $\varepsilon$ [/mm] eine [mm] $\delta$ [/mm] gefunden wurde!

nach dem satz von weierstrass (ich hoffe der heißt auch so) besitzt jede stetige funktion auf einer kompakten menge ein minimum und da oben festgestellt wurde, dass [m] \gamma(x) > 0 [/m] muss auch das minimum größer als null sein, da es ja für ein [m] x \in K [/m] angenommen wird. setze als

[m] \varepsilon := \min_{x \in K} \gamma(x) > 0 [/m]

und dann liegt [m] B(x_0, \varepsilon) \times K [/m] stets ganz in $G$.


ich hoffe mal, das stimmt so halbwegs und ist auch verständlich!
für hinweise auf fehler wäre ich dankbar. wenn etwas unklar ist frage bitte nach.


grüße
andreas

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offene Menge: Rückfrage
Status: (Frage) beantwortet Status 
Datum: 10:01 So 02.01.2005
Autor: IKE

Hallo andreas,

ich muss dir leider sagen das dir ein Fehler unterlaufen ist. In meiner Aufgabenstellung heißt es nämlich das G [mm] \subset \IR^{2} [/mm] ist und nicht wie bei deiner Formulierung G [mm] \not= \IR^{2}. [/mm] Wie würde es denn für den Fall aussehen,  da ja nun doch G [mm] \subset \IR^{2} [/mm] ist.

mfg IKE

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offene Menge: Antwort
Status: (Antwort) fertig Status 
Datum: 12:41 So 02.01.2005
Autor: andreas

hi IKE

ich habe nur die fallunterscheidung [m] G = \mathbb{R}^2 [/m] (dann ist die aufgabe trivial, warum?) und [m] G \not= \mathbb{R}^2 [/m] (dafür siehe meinen letzte antwort - braucht man, damit [m] \gamma [/m] überhaupt definiert ist) gemacht.


verstehst du in etwas was ich in meinder letzten antwort geschrieben habe und kannst du mit den verwendeten begriffen etwas anfangen?

andreas


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offene Menge: Rückfrage
Status: (Frage) beantwortet Status 
Datum: 12:48 So 02.01.2005
Autor: IKE

hallo andreas,

also mir ist nicht ganz klar, wieso das für den Fall G [mm] \subset \IR^{2} [/mm] trivial ist.
Würde mich freuen wenn Du mir das etwas näher erläutern könntest.

mfg IKE

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offene Menge: Antwort
Status: (Antwort) fertig Status 
Datum: 13:03 So 02.01.2005
Autor: andreas

hi IKE

ich habe nicht behauptet, dass es für den fall [m] G \subset \mathbb{R}^n [/m] trivial sei, denn das ist es durchaus nicht. aber für den fall, dass [m] G = \mathbb{R}^2 [/m], die offene menge [m] G [/m] also der gesamte [m] \mathbb{R}^n [/m] ist, so ist dies trivial, denn dann kannst du das [m] \varepsilon > 0 [/m] beliebig wählen und der "[m] \varepsilon [/m]-schlauch" liegt immer noch in [m] G [/m], da [m] G [/m] einfach "alles" ist, die [m] \varepsilon [/m] umgebung kann garnicht hinausgehen!

andreas

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