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Hallo!
Könnte mir jemand Bezüge von der Waldorfschule zu anderen Pädagogen sagen?
Könnte man da z.B. nennen, das alles nach einem bestimmten Grundbauplan abläuft? oder das die Kidner sich eine geliebte Autorität suchen und on dieser Nachahmen, genauso wie beim Imitationslernen bei Bandura?!
Vielen Dank für Antworten!!
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(Antwort) fertig | Datum: | 17:56 So 24.02.2008 | Autor: | Josef |
Hallo Schlumpfi,
Die in der Literatur immer wieder auftauchende Besonderheiten der Waldorfpädagogik sind folgende:
* Erste Gesamtschule Deutschlands
* 12 Schuljahre für alle
* Klassenlehrerprinzip
* Koedukation
* Epochenunterricht
* Keine Schulbücher
* Keine Zensuren / kein Sitzenbleiben
* Große Klassen (bis ca. 40 Schüler)
* Fremdsprachen ab erster Klasse
* Monatsfeier, Jahresfeste, Klassenspiele
* Ungewöhnliche Schularchitektur
Besonders, wenn es um das Lernen und Arbeiten des Kindes geht spielt das Künstlerische, oder wie in weiterem Sinne auch gesagt werden könnte die Eigenaktivität / das Handwerkliche, eine große Rolle. Das beste Beispiel stellt wohl die Lehrmittelgestaltung dar: Es existieren praktisch keine vorgefertigten Unterrichtsmaterialien, vielmehr liegt sie einerseits in der Hand des Klassenlehrers der vorträgt (ohne dabei selbst Medien von der Tafel abgesehen zu benutzen, man könnte fast behaupten, dass er selber das Medium ist), groß angelegte Tafelbilder entwirft, etc., andererseits bei den Schülern selbst, die die Tafelbilder übernehmen und weiter ausführen, ihr Klassenzimmer selbst gestalten (z.B. dem Epochenunterricht entsprechend, zur deutlicheren Veranschaulichung des dort behandelten Themas (vgl. 3.3.2) und oft mit Hilfe von Rhythmus und Musik lernen (Seitz & Hallwachs 1996)
Schließlich ist aber auch eine große Zahl an rein künstlerischen-handwerklichen Fächern zu finden: Handarbeiten, Werken in den unteren Klassen und z.B. Buchbinden, Schnitzen in höheren Klassen und Musik und Eurythmie während der gesamten Schulzeit.
Eine Art Krönung der künstlerischen Waldorf-Erziehung stellt die Eurythmie dar, daher sei sie an dieser Stelle noch extra erwähnt. Man könnte sie als eine Mischung aus Gymnastik, Tanz und Ausdruck beschreiben, die das Ziel hat Sprache und Ton durch menschliche Bewegung sichtbar zu machen.
In der Kindheit stellt sie eher eine Spielform dar, bei der das Kind einfach nur Lust an Ausdruck durch Bewegung empfinden möge, mit der Zeit soll aber auch Geschicklichkeit und später, wenn z.B. eine Gruppendarbietung für eine Schulaufführung eingeübt wird, soziale Fertigkeiten erlernt werden.
Im Gegensatz zur Regelschule beschränkt sich die Zeitspanne als Klassenlehrer für eine bestimmte Jahrgangsstufe nicht auf zwei Jahre, sondern in der Waldorfschule begleitet er sie die ersten acht Jahre ihrer Schullaufbahn.
Fundstelle und Weiteres hier
Viele Grüße
Josef
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