Nach Gefühl rechnen - Hilfe! < Sonstiges < Schule < Mathe < Vorhilfe
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(Frage) beantwortet | Datum: | 22:19 Mi 23.01.2013 | Autor: | cordom |
Hallo zusammen!
Ich habe ein Problem und hoffe das es irgendjemanden hier gibt der das auch hatte und mir weiterhelfen kann, es ist etwas speziell...
Also, schwierig zu sagen...
Ich rechne eigentlich seit ein paar jahren nur noch nach gefühl ( bin 17, und gehe in ein Gymnasium in der Schweiz, also von der Mathe her schon eine recht niedrige stufe denke ich (schweizer gymnasien sind aber trotzdem ziemlich anspruchsvoller als Deutsche))
also eben, mein problem ist das sich das nach-gefühl rechnen eingeschlichen hat, es ist schwierig zu beschreiben - hat so etwas autistisches an sich ( bin ich aber zu hundert % nicht, also kanns mir einfach nicht vorstellen, da sonst total normal 😄)
und jetzt passiert es mir in letzter zeit immer öfter, dass ich am ende einer rechnung das meiste im kopf gemacht habe (natürlich schon zwischenresultate auf dem TR gespeichert und so) und selber nicht mehr genau weis wie mein weg war, habe also am Ende einfach nur noch ein resultat - welches eigentlich immer stimmt, während den lektionen ist das auch ganz okay, aber bei prüfungen gibt das extrem abzug und ich bin mittlerweile auf eine 5.5 im schnitt gefallen)
und jetzt habe ich eben das problem das ich gar nicht mehr zu meiner alten methode ( einfach alle schritte auf dem blatt aufschreiben) switchen kann, da ich sonst irgendwie einen kurzschluss bekomme und wieder neu beginnen kann
und irgendwie wollen neue formeln auch nicht mehr sitzen ( aktuelles beispiel aus dem skalar gebiet: vektor a mal vektor b = betrag vektor a mal betrag vektor b mal cos alpha)
d.h ich muss mir diese einfache formel samt beispielskizze immer auf den blätterrändern oben notieren - was natürlich zeit raubt.
und das ist alles so seit ich nach gefühl rechne, am anfang war es ja auch noch ganz cool da ich mitschüler und lehrer mit zb. quadraten und wurzeln verbluffen konnte, doch jetzt wird mir das ganze zum verhängniss...
kann mir irgendjemand helfen? ( also wie komme ich davon wieder ab? immer wenn ich auf die alte weise rechne brauche ich 10 mal länger ( kein witz!!!) und komme nicht mal mehr der klasse nach!)
verzeit mir fehlre, ich habe das ganze auf dem ipod geschrieben
Ich habe diese Frage in keinem Forum auf anderen Internetseiten gestellt.
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> Hallo zusammen!
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> Ich habe ein Problem und hoffe das es irgendjemanden hier
> gibt der das auch hatte und mir weiterhelfen kann, es ist
> etwas speziell...
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> Also, schwierig zu sagen...
> Ich rechne eigentlich seit ein paar jahren nur noch nach
> gefühl ( bin 17, und gehe in ein Gymnasium in der Schweiz,
> also von der Mathe her schon eine recht niedrige stufe
> denke ich (schweizer gymnasien sind aber trotzdem ziemlich
> anspruchsvoller als Deutsche))
> also eben, mein problem ist das sich das nach-gefühl
> rechnen eingeschlichen hat, es ist schwierig zu beschreiben
> - hat so etwas autistisches an sich ( bin ich aber zu
> hundert % nicht, also kanns mir einfach nicht vorstellen,
> da sonst total normal 😄)
>
> und jetzt passiert es mir in letzter zeit immer öfter,
> dass ich am ende einer rechnung das meiste im kopf gemacht
> habe (natürlich schon zwischenresultate auf dem TR
> gespeichert und so) und selber nicht mehr genau weis wie
> mein weg war, habe also am Ende einfach nur noch ein
> resultat - welches eigentlich immer stimmt, während den
> lektionen ist das auch ganz okay, aber bei prüfungen gibt
> das extrem abzug und ich bin mittlerweile auf eine 5.5 im
> schnitt gefallen)
> und jetzt habe ich eben das problem das ich gar nicht mehr
> zu meiner alten methode ( einfach alle schritte auf dem
> blatt aufschreiben) switchen kann, da ich sonst irgendwie
> einen kurzschluss bekomme und wieder neu beginnen kann
> und irgendwie wollen neue formeln auch nicht mehr sitzen (
> aktuelles beispiel aus dem skalar gebiet: vektor a mal
> vektor b = betrag vektor a mal betrag vektor b mal cos
> alpha)
> d.h ich muss mir diese einfache formel samt beispielskizze
> immer auf den blätterrändern oben notieren - was
> natürlich zeit raubt.
>
> und das ist alles so seit ich nach gefühl rechne, am
> anfang war es ja auch noch ganz cool da ich mitschüler und
> lehrer mit zb. quadraten und wurzeln verbluffen konnte,
> doch jetzt wird mir das ganze zum verhängniss...
> kann mir irgendjemand helfen? ( also wie komme ich davon
> wieder ab? immer wenn ich auf die alte weise rechne brauche
> ich 10 mal länger ( kein witz!!!) und komme nicht mal mehr
> der klasse nach!)
Guten Abend cordom,
bei deinem Bericht fällt es mir schwer, nicht so nebenbei
auch gewisse Zweifel zu entwickeln.
Zuerst zum Thema Schulnoten:
Falls du an einem Gymnasium in der Schweiz von der
Maximalnote 6 auf eine 5.5 "im Schnitt" gefallen bist,
kann das ja von dieser Seite her betrachtet wohl auch
noch nicht gerade die ganz grosse Katastrophe sein,
oder ?
Was du mit "niedrige Stufe" meinst (mit 17 Jahren,
also kaum so recht den Windeln entwachsen, aber
doch immerhin am Gymnasium), ist mir auch ziemlich
schleierhaft.
Dann zum "Rechnen nach Gefühl":
Ich könnte mir vorstellen, dass du möglicherweise
(und vielleicht schon relativ lange) ganz gut im Kopf-
rechnen bist und gewisse diesbezügliche Automatismen
so weit verinnerlicht hast, dass du am Schluss sogar
den Rechnungsweg wieder vergessen hast - aber
jedenfalls wäre dies ein nicht ganz alltägliches
Phänomen.
Nun nehme ich an, dass du einigermaßen intelligent
bist. Dann müsstest du eigentlich auch verstehen,
dass es bei Mathe-Arbeiten jeweils nicht einfach "nur"
darum geht, irgendwie auf das richtige Ergebnis zu
kommen und dies hinzuschreiben, sondern klar zu
machen und also ebenfalls zu notieren, wie denn
der Weg von der Aufgabenstellung und von den
gegebenen Daten zur Lösung geht.
Konzentriere dich also darauf, dass du Arbeiten
und Prüfungen in Mathe nicht einfach machst, um
möglichst schnell die Resultate zu finden und dann
eine gute Note zu erhalten, sondern dass du das,
was du dabei denkst und schreibst, an einen Adres-
saten richtest, der nicht nur Schlussresultate sehen
will, sondern einen klar dokumentierten Lösungsweg,
welcher die Gedankengänge aufzeigt, die allemal
bedeutender sind als ein vielleicht richtiges, aber
nackt und einsam daher kommendes Resultat.
Antworten können wir dir hier also wohl kaum
geben, aber den Hinweis: das Problem ist wohl
bei dir selber zu suchen, in der Art und Weise, wie
du deine gegenwärtige "Aufgabe" als Schüler
verstehst.
LG , Al-Chwarizmi
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Hallo,
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Tja, die besten Rechenkünstler sind nicht unbedingt die besten Mathematiker...
Ich denke, daß ein Teil Deines Problems gelöst sein wird in dem Moment, in welchem Du begreifst und akzeptierst, daß es im Fach Mathematik um mehr geht als darum, ein richtiges Ergebnis möglichst schnell dastehen zu haben.
Es geht auch (vielleicht sogar in erster Linie?) darum, Gedankengänge so darzulegen, daß sie für Außenstehende schlüssig und damit verständlich sind.
Du brauchst also nicht nur ein richtiges Ergebnis, sondern mußt den Leser durch Argumente davon überzeugen, daß es überhaupt nicht anders sein kann, als daß Dein Ergebnis richtig ist.
Wenn Du verstehst, daß Dein Treiben für einen Außenstehenden nachvollziehbar sein muß, dann kannst Du gar nicht mehr so viel verkehrt machen.
Zur Hilfe kannst Du Dir vorstellen, daß Du einen Deiner Mitschüler von der Richtigkeit Deines Tuns überzeugen möchtest.
Daß man die benötigten Formeln 1. wissen muß und 2. sie sich, bevor man sie in einer Rechnung verwendet, notiert, ist ganz normal.
Wenn dies erstmal für Dich Routine geworden ist, geht es wahrscheinlich auch wieder etwas schneller.
LG Angela
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(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 17:43 Do 24.01.2013 | Autor: | cordom |
Okay, danke.
Stimmt eigentlich, mein einziges ziel war es ein resultat zu bekommen, der Rest hat mich eigentlich gar nicht interessiert... denke es ist dazu gekommen dass wir schon seit der Primarschule immer so ein bisschen einen wettbewerb haben wer der schnellste ist (schnell=intelligent, also so hatten wir (ich und ein paar kameraden fälschlicherweise interpretiert )
Also ich habe einfach geschrieben das es ein eher Tiefes niveau sei da ich hier ein paar themen durchgelesen habe, die mich dann irgendwie ziemlich eingeschüchtert haben xD
also den Text habe ich so ein bisschen verzweifelt geschrieben, da ich einfach nicht mehr wusste was ändern...
aber jetzt, wo ihr mir klargemacht habt das wer weg auch sehr wichtig ist, denke ich dass es mir leichter fallen wird die wege nebenbei zu notieren (ich bin ein ziemlicher Dickschädel, was mir als unnütz erscheit wird auch nicht gemacht lol )
nur so nebenbei, an der intelligenz liegt es nicht, mein IQ im Logischen bereich liegt bei 143 (laut 4 stündigem Test eines Psychologen ( ich weis dass man eigentlich nicht über soetwas spricht aber irgendwie habe ich da so einen Mitteilungsdrang, da ich ihn im RL ja nie sagen würde xD ))
also danke viel mal, meine frage wäre beantwortet
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Hallo cordom,
ich möchte nur zu zwei Punkten eine kurze Antwort geben:
1.)
> Also ich habe einfach geschrieben das es ein eher Tiefes
> niveau sei da ich hier ein paar themen durchgelesen habe,
> die mich dann irgendwie ziemlich eingeschüchtert haben xD
Wir hier im Matheraum sind bereit, zu Fragen jeglichen
Niveaus mit mathematischem Hintergrund Stellung zu
nehmen und den Anfragenden wenn möglich zu helfen -
so weit wir es auch vermögen. Das reicht also von
Grundschulniveau bis zu Hochschulniveau.
2.)
> nur so nebenbei, an der intelligenz liegt es nicht, mein IQ
> im Logischen bereich liegt bei 143
uiuiuiuiui , welch bestialische Intelligenz aber auch
> (laut 4 stündigem Test eines Psychologen ( ich weis dass
> man eigentlich nicht über soetwas spricht aber irgendwie
> habe ich da so einen
> Mitteilungsdrang, ... ))
(Falls dein Mitteilungsdrang noch reicht: was hat denn der
Test so gekostet ? )
Dazu würde ich sagen: alle, die wirklich intelligent sind,
halten von derartigen IQ-Tests eher wenig ...
LG Al-Chwarizmi
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(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 16:28 Di 29.01.2013 | Autor: | cordom |
nichts, muss im moment viele abklärungen über mich ergehen lassen 😞😞
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(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 00:57 Fr 25.01.2013 | Autor: | Marcel |
Hallo,
> Okay, danke.
>
> Stimmt eigentlich, mein einziges ziel war es ein resultat
> zu bekommen, der Rest hat mich eigentlich gar nicht
> interessiert... denke es ist dazu gekommen dass wir schon
> seit der Primarschule immer so ein bisschen einen
> wettbewerb haben wer der schnellste ist
> (schnell=intelligent, also so hatten wir (ich und ein paar
> kameraden fälschlicherweise interpretiert )
>
> Also ich habe einfach geschrieben das es ein eher Tiefes
> niveau sei da ich hier ein paar themen durchgelesen habe,
> die mich dann irgendwie ziemlich eingeschüchtert haben xD
nur mal so nebenbei: Ich finde, Du solltest Dir Vergleiche à la "Schweizer
Gymnasien sind anspruchsvoller als deutsche Gymnasien" ersparen. Ich
persönlich mag' sowas schonmal gar nicht, denn an jeder noch so
schlechten Schule gibt's auch gute Lehrer und Schüler und umgekehrt.
Warum man heutzutage immer wieder hört "Mein Sohn geht auf eine
Schule, die Hochbegabte fördert...", weiß ich nicht. Der Wunsch, nach
außen als besonders wahrgenommen zu werden? Na dann: Ich hatte bis
auf zwei HÜ's von der 5en Klasse in Mathe immer eine 1. Supertoll. Mein
Gymnasium, dass ich früher besuchte, ist heute auch eine Schule für
Hochbegabte (war's früher nicht). Ist das nicht toll?
Dennoch: Nach meiner Zivi-Zeit hatte ich anfangs ganz böse Probleme, mit
der Mathematik an der Uni mitzukommen. Ich hatte Motivations-, Lust und
Laune-Probleme, und war eigentlich so ganz aus dem Lernen raus und
wollte möglichst viel Sport in meiner Freizeit machen. Ich konnte zwar auch
alles "relativ schnell" nachlernen, wenn's dann an die Prüfungen ging, und
meine Übungen habe ich immer so gemacht, dass es gereicht hat, aber
irgendwann kam' der Punkt, wo ich lernen musste, mich anders zu
organisieren, zu erkennen, dass "mein Talent, 'komplizierte' Sachverhalte
detailliert auch anderen klarmachen zu können", ich zum einen dafür
verwenden konnte, Nachhilfe zu geben, und zum anderen es mir aber auch
selbst half', besser zu lernen, strukturieren und zu verstehen. Übrigens
hatte ich in der Schule mal eine Aufgabe, wo mein Physiklehrer, der damals
auch mein Mathelehrer war, die Lösung nicht verstand. Am nächsten Tag
war ich der einzige, der den Lösungsweg hinbekommen hat (was übrigens
eine 30-minütige Aufgabe war, also nicht so wirklich schwer); und weil mein
Physiklehrer mich auch aus dem Matheunterricht kannte, und ich dort auch
immer bei solchen mathematischen Aufgaben aufgefallen war, glaubte er
nicht daran, dass keiner die Aufgabe lösen konnte (er konnte es übrigens
selbst nicht), und fragte mich noch mal explizit. Dann habe ich sie
vorgerechnet, und am Ende fragte er die ganze Klasse, wer denn die
Lösung der Aufgabe verstanden habe? Niemand meldete sich. Und das
Gelächter wurde groß, als er dann meinte "Ich übrigens auch - noch -
nicht. Das muss ich mir mal in Ruhe angucken."
Etwas passendes zu dieser Story steht entsprechend in meiner damaligen
Abizeitung über mich. (Quasi: Löst Aufgaben so, dass selbst die Lehrer sie
nicht mehr verstehen.)
> also den Text habe ich so ein bisschen verzweifelt
> geschrieben, da ich einfach nicht mehr wusste was
> ändern...
> aber jetzt, wo ihr mir klargemacht habt das wer weg auch
> sehr wichtig ist, denke ich dass es mir leichter fallen
> wird die wege nebenbei zu notieren (ich bin ein ziemlicher
> Dickschädel, was mir als unnütz erscheit wird auch nicht
> gemacht lol )
Ich bin da das ziemliche Gegenteil: Vielleicht liest Du einfach mal meine
Antworten hier; da gibt's teilweise Kommentare und
Zwischenbemerkungen, die nun nicht direkt für die Aufgabe wichtig sind,
die ich aber beachtenswert finde. Beispiel: hier (klick!)
Vielleicht denkst Du auch eher so 'n bisschen, wie die Physiker das
gewohnt sind. (Etwa: "Beachtenswert wäre das, wenn sich jemand
Gedanken drüber machen will, aber ich gehe mal davon aus, dass
der-/diejenige, der den Bruch [mm] $r/s\,$ [/mm] liest, eh weiß, dass da $s [mm] \not=0$ [/mm] sein soll.
Deswegen schreibe ich das gar nicht mehr hin...")
> nur so nebenbei, an der intelligenz liegt es nicht, mein IQ
> im Logischen bereich liegt bei 143 (laut 4 stündigem Test
> eines Psychologen ( ich weis dass man eigentlich nicht
> über soetwas spricht aber irgendwie habe ich da so einen
> Mitteilungsdrang, da ich ihn im RL ja nie sagen würde xD
> ))
Vergiss' den Schmarrn. Ich habe Spaßeshalber mal IQ-Tests gemacht, auch,
wenn nicht "beim Fachmann": Da gab's Werte zwischen 80 und 140. Ich
würde aber noch nicht mal dem arithmetischen Mittel über alle Tests eine
Bedeutung geben. Manche Tests hängen sogar auch davon ab, wie ich
gerade gelaunt bin, denn bei schlechter Laune klicke ich einfach mal weiter
und denke gar nicht nach...
Nebenbei: Wie sagte eins der gute Herr Prof. Luh (nun im Ruhestand)
(sinngemäß): "Wenn Sie in einem IQ-Test die Aufgabe sehen:
"Ergänzen Sie die Folge [mm] $2,4,6,8,10,\ldots$ [/mm] sinnvoll!"
Wer sagt, dass es nicht sinnvoll wäre, danach nur noch [mm] $0\,$en [/mm] zu schreiben?"
Und ich habe schonmal auch gesagt, dass selbst Aufgaben, die eindeutig
erscheinen, dies nicht sein müssen. Bei der Folge
$$2,4,6,...$$
kann man da erstmal einfach ein "erstes Teilstück der Folge der geraden
Zahlen" sehen, oder aber man sagt:
[mm] $$a_1:=2\,,\;a_2:=4 \text{ und }a_n:=a_{n-1}+a_{n-2} \text{ für }n \ge [/mm] 3$$
wäre doch auch etwas, was schön passt...
Gruß,
Marcel
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(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 16:34 Di 29.01.2013 | Autor: | cordom |
ok danke. als ich deine geschichte gelesen habe hatte ich ein dejavu :)
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Status: |
(Antwort) fertig | Datum: | 01:28 Fr 25.01.2013 | Autor: | Marcel |
Hallo,
> Hallo zusammen!
>
> Ich habe ein Problem und hoffe das es irgendjemanden hier
> gibt der das auch hatte und mir weiterhelfen kann, es ist
> etwas speziell...
>
> Also, schwierig zu sagen...
> Ich rechne eigentlich seit ein paar jahren nur noch nach
> gefühl ( bin 17, und gehe in ein Gymnasium in der Schweiz,
> also von der Mathe her schon eine recht niedrige stufe
> denke ich (schweizer gymnasien sind aber trotzdem ziemlich
> anspruchsvoller als Deutsche))
gemäß welcher Studie?
> also eben, mein problem ist das sich das nach-gefühl
> rechnen eingeschlichen hat, es ist schwierig zu beschreiben
> - hat so etwas autistisches an sich ( bin ich aber zu
> hundert % nicht, also kanns mir einfach nicht vorstellen,
> da sonst total normal 😄)
Das ist kein Autismus, das ist AUTOMATISMUS!
> und jetzt passiert es mir in letzter zeit immer öfter,
> dass ich am ende einer rechnung das meiste im kopf gemacht
> habe (natürlich schon zwischenresultate auf dem TR
> gespeichert und so) und selber nicht mehr genau weis wie
> mein weg war, habe also am Ende einfach nur noch ein
> resultat - welches eigentlich immer stimmt, während den
> lektionen ist das auch ganz okay, aber bei prüfungen gibt
> das extrem abzug und ich bin mittlerweile auf eine 5.5 im
> schnitt gefallen)
Schäm' Dich. (Für Außenstehende: Man muss übrigens wissen,
dass das Notensystem hier wohl nicht das deutsche ist. Einstein war auch
ein relativ guter Schüler, was man weiß, wenn man weiß, nach welchem
Notensystem er bewertet worden ist!)
> und jetzt habe ich eben das problem das ich gar nicht mehr
> zu meiner alten methode ( einfach alle schritte auf dem
> blatt aufschreiben) switchen kann, da ich sonst irgendwie
> einen kurzschluss bekomme und wieder neu beginnen kann
Was hindert Dich daran, das zu Hause für Dich zu tun? Es ist auch
weniger wichtig, dass man alle Schritte aufschreibt, als zumindest alle
Schritte aufzuschreiben, um "nicht vom Weg abzukommen" bzw. "den Weg
zur Lösung nicht zu verlieren".
> und irgendwie wollen neue formeln auch nicht mehr sitzen (
> aktuelles beispiel aus dem skalar gebiet: vektor a mal
> vektor b = betrag vektor a mal betrag vektor b mal cos
> alpha)
Das ist reine Trainings- und Kopfsache. Das trainiert man, indem man es
einfach mal so macht, und dann mal anders. In der Schule musste ich mir
die pq-Formel IMMER schnell herleiten, also in der Klassenstufe, wo ich sie
zum ersten Mal kennengelernt habe. Durch ständiges Herleiten und
Benutzen kann ich das heute alles ohne Probleme: Ich könnte Dir den
Beweis/die Herleitung quasi erzählen, wenn ich Dir gegenüber sitze, weil
ich mir "das Aufschreiben dieses kleinen Beweis sogar im Kopf vorstellen"
kann.
> d.h ich muss mir diese einfache formel samt beispielskizze
> immer auf den blätterrändern oben notieren - was
> natürlich zeit raubt.
Na und? Dann machst Du das halt bei den Hausaufgaben. Wen interessiert
das da? Und wenn Du das dauernd machst, wirst Du das in der Arbeit auch
schnell mal an den Rand schreiben. Das dauert... maximal 20 Sekunden?
> und das ist alles so seit ich nach gefühl rechne, am
> anfang war es ja auch noch ganz cool da ich mitschüler und
> lehrer mit zb. quadraten und wurzeln verbluffen konnte,
> doch jetzt wird mir das ganze zum verhängniss...
Quatsch. Die Frage ist doch eher: Wenn Du mal eine Aufgabe so gelöst
hast, wieso kannst Du das nicht reproduzieren? Das geht nämlich auch
dann. Du musst, wenn Du halt unbedingt vieles im Kopf machen willst,
halt lernen, Dir Schritte, die "nicht unbedingt offensichtlich sind",
wenigstens mit Stichwörtern irgendwo aufzuschreiben. Das ist so 'n
Prozess, den ich umgekehrt nach meinem Studium lernen musste: Ich
bin ein "Detailfuchs". Nichtmathematiker interessiert bei gewissen
Problemem aber nicht jedes Detail. Wenn ich denen das vermitteln will,
ohne sie damit zu langweilen, minimiere ich meine Gedankengänge in
"Stichworten", und wen's dann genauer interessiert, der darf mich gerne
nochmal fragen. Dieses Prinzip sollte Dir zumindest schonmal dahingehend
helfen, dass Du wieder lernst, Deine eigenen Lösungswege etwas besser
zu überblicken. Übrigens hatten sowas auch schonmal Kommilitonen von
mir gemacht, und sie hatten auch keine Scheu, mich zu fragen, ob ich
wisse, was sie sich da mit dem Kommentar wohl gedacht haben? (Was ich
damit sagen will, ist: Du sollst auch keine Scheu haben, mal andere zu
fragen, wenn Du etwas nicht mehr verstehst, was Du produziert hast.
Manchmal können die das nicht verstehen, aber durch ihre Spekulationen
erinnerst Du Dich vielleicht selbst; und wenn sie's verstehen, helfen sie Dir
eh direkt. Du kannst also nur gewinnen. Und peinlich ist das nicht. Ich hab'
auch mal 'nem Prof. noch vor ein, zwei Jahren, weil ein ehemaliger
Kommilitone mich fragte, einen Beweis für etwas geliefert, weil er das nicht
hinbekommen und die Aussage nicht glauben wollte. Ich hatte sie aber mal
stichwortartig in einem Seminar vorgestellt, der Kommilitone erinnerte sich
daran und fragte mich. Es dauerte auch 'nen halben Tag, bis ich das wieder
detailliert zusammentragen konnte, aber ist doch super. Die konnten dann
damit zufrieden weiterarbeiten, als zu versuchen, das zu widerlegen...)
Du kannst es auch so machen: Aufschreiben mit den Stichworten, und
dann, wenn Du merkst, dass Dir das Stichwort alleine noch nicht reicht,
wieder alles bei dem Stichwort zu ergänzen. Kannst Du Dir so wie einen
Baum (kennst Du sowas aus der Informatik etwa?) vorstellen, mit
verschiedenen Ebenen? Auf der untersten Ebene sollte alle - und seien
sie auch noch so langweilig - Details stehen, eine Stufe drüber sollten
Details "passend" zusammengefasst sein etc. pp.
> kann mir irgendjemand helfen? ( also wie komme ich davon
> wieder ab? immer wenn ich auf die alte weise rechne brauche
> ich 10 mal länger ( kein witz!!!) und komme nicht mal mehr
> der klasse nach!)
Das kannst Du mal probieren. Was Dir hilft, kannst Du ja eh nur durch
Probieren rausfinden - und wir kennen Dich noch nicht mal persönlich, da
sind persönliche Tipps schon etwas schwer zu geben. Ich denke aber, dass
sich, aus dem, was Du schreibst, so ein "schrittweises detaillierter werden"
schon eine sinnvolle Maßnahme sein könnte, die Dir hilft.
Wissen kann ich das aber nicht, ich weiß auch nicht, ob Du das genau
verstanden hast, wie ich das meine, und ob Du's selbst dann auch "für
Dich richtig anwendest".
Gruß,
Marcel
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