Menschenbild : AT <-> NT < Religion < Geisteswiss. < Vorhilfe
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(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 17:53 So 27.11.2005 | Autor: | Josef |
Hallo Timo17,
vielleicht kannst du damit etwas anfangen:
Das Menschenbild des Heiligen Benedikt
Das Menschenbild des heiligen Benedikt
I. Der Mensch ist ganz wesenhaft-kreatürlich auf Gott bezogen, soll ihm
also in fein-geschöpflicher Ehrfurcht und Demut dienen.
II. Der Mensch ist sündig von Gott abgefallen und soll nun, durch
Jesus-Christus erlöst und erneuert, wieder vollends zu Gott zurückkehren.
III. Der Mensch ist nicht nur ein personhaft vereinzeltes, sondern auch
ein naturhaft zur Gemeinschaft hingeordnetes Wesen; in der gestrafften
Form des frei gewählten klösterlich-übernatürlichen Gemeinschaftslebens
wird das letzte und höchste Ziel des Menschen, dem der Mönch mit dem edlen
Pathos einer gotthungrigen Seele zustrebt, in ebenso feinsinniger wie
vollkommener Weise erfüllbar.
Diese 3 Punkte werde ich jetzt im folgenden näher ausführen und dabei vor
allem auf den ersten Punkt eingehen, da der mir besonders wichtig
erschiehn.
Zu I.:
Der Mensch ist keineswegs ein reines Weltwesen. Er ist einer, der aus dem
Ewigen kommt und ins Ewige schreitet. Dort liegt sein Ausgang und seine
Vollendung. Seinem ganzem Sein nach ist er ens ab alio, Kreatur, Geschöpf
Gottes.
So heißt in der Apostelgeschichte: Im Herrn leben und weben und sind wir
und deshalb ist nach Benedikt Gott der Herr des Alls, er ist der, dem
alles gehört, auch der Mensch, der wahrhaft absolute König, dem alles zu
dienen hat.
Diese Voraussetzungen bilden die erhabenen Dominante der
Benediktinerregel. Dieses Motiv soll die ganze seelische und leibliche
Haltung des Mönchs bestimmen.
Die kreatürliche Seinsbezogenheit des Menschen äußert sich auf Gott
schauend als Ehrfurcht, auf sich zurückschauend als Demut.
Sie führt dann zu formellen Akten der Gottesverehrung wie Gebet und Opfer.
Diese bewußte Ausrichtung auf Gott und die Verbundenheit mit Ihm ruft aus
dem Menschen ungeahnte Möglichkeiten heraus, vertieft sein ganzes Wesen,
und gibt seinem Leben die innere Harmonie und Vollendung. Fehlt dies, so
ist der Mensch nicht der, der er sein soll.
Deshalb fordert Benedikt von den Mönchen Gott gegenüber Ehrfurcht. Durch
diese Übermacht Gottes gegenüber der Ohnmacht des Menschen soll dem
Menschen eine saubere Gesinnung geben, ähnlich wie man vor den Augen der
Mitmenschen sich einigermaßen wohlanständig aufführt. Und so der Mensch
durch die Gottesführchtigkeit seine innersten Gesinnungen überprüfen.
Nach Benedikt ist der Gedanke an den immer wachenden Gottvon unsagbarem
Lebenswert. Er vermag mehr als jede menschliche Drohung den Menschen in
seinen innersten Ansätzen reformieren und verwandeln.
Außerdem fordert Benedikt von den Mönchen Demut, da durch diese der
Hochmut gegenüber Gott und den Menschen verschwindet. Das Kapitel über die
Demut in seinen Regeln ist bei weitem das umfangreichste, auch daran merkt
man, wie wichtig diese ist.
Die Aufrichtigkeit der Herzensdemut, die aus dem Distanzerlebnis zu Gott
kommt ist nach Benedikt eine sehr feinmenschliche Tugend.
Sie macht den Menschen:
wahrhaftig, gerecht, bescheiden, gütig und liebenswürdig
Denn welche Größe liegt doch in einem Menschen, der, die Augen zur Erde
gebeugt, demütig an die Brust klopft und zu seiner Schuld steht. Der
stolze selbstüberhebliche, aufgeblähte Mensch ist sowohl Gott als auch den
Mitmenschen ein Greuel.
Darin zeigt sich auch die Wahrheit der Pascall'schen Wette, denn hier
formt die Religion den Menschen, zunächst innerlich, dann von innen, dann
nach außen.
Weiter sagt Benedikt: erst der grundreligiöß gestimmte Mensch
verwirktlicht alle in ihm schlummernden Werte. Wer sich Gott verschließt,
kapselt sich ab und bleibt dadurch im Endlichen. Wer sich dagegen zu Gott
hinkehrt, der überschreitet alles Veränderliche und vergängliche.
Zu II.
Der Mensch ist sündig von Gott abgefallen und soll nun, durch
Jesus-Christus erlöst und erneuert, wieder vollends zu Gott zurückkehren.
Hier, beim Thema Sünde ist Benedikt mal wieder ganz realistisch.
Als Ursprung der Sünde sieht Benedikt sieht Benedikt den Teufel, der den
Menschen dazu reizte, selbst sein wie Gott. Und daraus folgt dann der
Stolz und Hochmut des Menschen, auf den ich ja bereits vorhin zu sprechen
gekommen bin.
Daraus folgt dann der Ungehorsam vor Gott, der unbedingt wieder in
Gehorsam gewandelt werden muß. Dies begründet er mit der Stelle aus dem
Lukas- Evangelium: Denn der, der sich erhöht, wird erniedrigt werden, und
der, der sich selbst erniedrigt, wird erhöht werden.
Und diese dunklen Schatten sieht er auch im Menschenbild: Der Mensch ist
krank und schwach, und der Abt muß wie ein liebevoller und
verständiger Arzt die Wunden des Menschen heilen und wie der gute Hirte
immer wieder das Verirrte suchen.
Zu III.
Der Mensch ist nicht nur ein personhaft vereinzeltes, sondern auch ein
naturhaft zur Gemeinschaft hingeordnetes Wesen; in der gestrafften Form
des frei gewählten klösterlich-übernatürlichen Gemeinschaftslebens wird
das letzte und höchste Ziel des Menschen, dem der Mönch mit dem edlen
Pathos einer gotthungrigen Seele zustrebt, in ebenso feinsinniger wie
vollkommener Weise erfüllbar.
Häufig kann man hören, das Klosterleben nehme dem einzelnen Menschen die
Freiheit und die Persönlichkeit werde verbogen oder vernichtet. Doch durch
Freiheit durch Bindung, wie sie auch in der Ehe ist, gibt die Gemeinschaft
dem Einzelnen mehr, als sie ihm an Freiheit nimmt. Und der Kern der
Persönlichkeit wird durch die Gemeinschaft nicht verändert, da gerade bei
den Benediktinern der Einzelne extrem wichtig ist.
Da nach Benedikt Isolierung keine Persönlichkeiten, sondern Eigenbrödler
schafft, ist der Mensch kein personales Einzelwesen, sondern er ist ein
Gemeinschaft hingeordnet. Und die ideale Gemeinschaft für den
gotteshungrigen Mönch ist die Klostergemeinschaft.
Fundstelle: 5.000 Referrate und Hausaufgaben
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(Frage) beantwortet | Datum: | 18:20 So 27.11.2005 | Autor: | Timo17 |
Auf welches testament bezieht es sich denn?AT?NT
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(Antwort) fertig | Datum: | 19:09 So 27.11.2005 | Autor: | Josef |
Hallo Timo17,
> Auf welches testament bezieht es sich denn?AT?NT
NT
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(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 17:56 So 27.11.2005 | Autor: | Josef |
Hallo Timo17,
* Das biblische Menschenbild
o Der Mensch als Mann und Frau, als Abbild Gottes, mit Freiheit zur Entscheidung für und gegen Gott und dessen Weisung
o Die Verantwortung des Menschen für die ganze Schöpfung (Gen 1,28; 2,15; Ex 23,10-12; Ps 8,7-9; Röm 8,18-22)
o Elementare menschliche Erfahrungen von Freude und Leid, Not, Krankheit und Tod als Anlässe für Hoffnung und Zweifel
o Entwicklungen zum Glauben an ein Leben nach dem Tod im Zeugnis des Alten Testaments (Jes 25,6-8; 26,7-19; Ez 37,1-14; Ps 22,28-30; 49; 73; Dan 12,1-4)
Fundstelle:
http://lernarchiv.bildung.hessen.de/archiv/lehrplaene/gymnasium/kath_religion/1085477475
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