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(Frage) beantwortet | Datum: | 17:17 Mi 10.12.2008 | Autor: | lenja |
Hallo zusammen!
Ich habe für meine Diplomarbeit eine 2x2 Varianzanalyse ohne Messwiederholung gerechnet. Der erste Faktor hat einen signifikanten Haupteffekt, der zweite nicht. Eine signifikante Interaktion liegt nicht vor.
Ich hatte nun die Hypothese, dass zwischen den beiden Faktoren ein additiver Zusammenhang besteht. Kann ich diese Hypothese jetzt einfach auf Grund des nicht-vorliegens einer Interaktion annehmen? Oder geht das nicht, weil der eine Faktor nicht signifikant ist? Ich habe auch überlegt, ob ich das anhand von Graphen interpretieren sollte, wie es in vielen Büchern vorgeschlagen ist. Nur sieht es auf meinen Graphen so aus, als läge eine ordinale Interaktion vor.
Ich habe diese Frage in keinem Forum auf anderen Internetseiten gestellt.
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Hallo,
> Hallo zusammen!
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> Ich habe für meine Diplomarbeit eine 2x2 Varianzanalyse
> ohne Messwiederholung gerechnet. Der erste Faktor hat > einen signifikanten Haupteffekt, der zweite nicht. Eine
> signifikante Interaktion liegt nicht vor.
>
> Ich hatte nun die Hypothese, dass zwischen den beiden
> Faktoren ein additiver Zusammenhang besteht. Kann ich diese
> Hypothese jetzt einfach auf Grund des nicht-vorliegens
> einer Interaktion annehmen? Oder geht das nicht, weil der
> eine Faktor nicht signifikant ist?
Die Hypothese das keine Interaktion vorliegt, ist ja unabhängig davon, ob der zweite Faktor signifikant ist. Also kannst du das schon so annehmen.
Ich habe auch überlegt,
> ob ich das anhand von Graphen interpretieren sollte, wie es
> in vielen Büchern vorgeschlagen ist. Nur sieht es auf
> meinen Graphen so aus, als läge eine ordinale Interaktion
> vor.
Ordinal zeigt doch an, dass keine Interaktion vorliegt und beide Haupteffekte eintreten. Das ist doch dann also nicht schlecht? Vielleicht ist das N nur zu klein, um den HE der zweiten Variable signifikant zu bekommen. Wie sehen denn die Mittelwerte für den Faktor aus?
Grüße, Steffen
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(Frage) beantwortet | Datum: | 09:49 Do 11.12.2008 | Autor: | lenja |
Danke für die schnelle Antwort!
Also, die Mittelwerte lauten:
1A/2A = 50,
1A/2B = 41,
1B/2A = 46,
1B/2B = 43.
Damit ist der Haupteffekt für Faktor 1 überhaupt nicht signifikant (p = .5), der für Faktor 2 ganz klar (p =.00), Interaktion ist nicht signifikant mit p = .15. Pro Bedingung waren es 20Leute.
Mich "stört", dass nicht der Mittelwert 1A/2B am kleinsten ist, das hätte ich erwartet/ gut interpretieren können. Hätte erwartetet 1B/2B < 1A/2B < 2B/2B und 1B/2B < 1B/2A < 2A/2A. Das hab ich mir unter einem additivem Effekt vorgestellt. Und so sieht's ja ganz klar nicht aus - trotzdem nennt man das, was ich da raus hab, aber einen additiven Zusammenhang?
Ordinale Interaktion ist aber doch auch eine Interaktion, d. h. dafür müsste doch der Interaktions-Wert signifikant sein, oder nicht?
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Hallo,
> Danke für die schnelle Antwort!
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> Also, die Mittelwerte lauten:
> 1A/2A = 50,
> 1A/2B = 41,
> 1B/2A = 46,
> 1B/2B = 43.
> Damit ist der Haupteffekt für Faktor 1 überhaupt nicht
> signifikant (p = .5), der für Faktor 2 ganz klar (p =.00),
> Interaktion ist nicht signifikant mit p = .15. Pro
> Bedingung waren es 20Leute.
Naja, soweit ist die Interaktion ja von der kritischen Grenze nicht entfernt.
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> Mich "stört", dass nicht der Mittelwert 1A/2B am kleinsten
> ist,
ist er doch mit 41, oder?
> das hätte ich erwartet/ gut interpretieren können.
> Hätte erwartetet 1B/2B < 1A/2B < 2B/2B und 1B/2B < 1B/2A <
> 2A/2A. Das hab ich mir unter einem additivem Effekt
> vorgestellt. Und so sieht's ja ganz klar nicht aus -
> trotzdem nennt man das, was ich da raus hab, aber einen
> additiven Zusammenhang?
ich habe deine Frage missverstanden. Ich wollte dir eigentlich nur sagen, dass die Hypothese, dass keine Interaktion vorliegt, unabhängig davon ist, ob beide oder nur einer der Haupteffekte vorliegt.
Dein Effekt ist natürlich strenggenommen nicht additiv, ganz einfach weil der zweite Faktor nicht signifikant wird und weil es nach deinen Mittelwerten eher so aussieht, dass der eine Faktor den anderen in seinem Effekt hemmt. Das spiegelt sich in der fast-sign. Interaktion wieder (p = .15 ist wirklich nicht sehr groß).
Ich glaube, dass du im Großen und Ganzen eher ein Interpretations- als ein Auswertungsproblem hast. Was du mit den Daten jetzt machst, ist ein bisschen abhängig vom Fachgebiet. Spontan würde ich mich fragen, warum der eine Faktor keinen Effekt hatte (das scheinst du erwartet zu haben). Waren die Faktoren experimentelle Manipulationen? Wenn ja, hat vielleicht die Manipulation nicht geklappt etc.. Die fast entstandene Interaktion ist an sich ja auch interessant. Kann man das vielleicht sinnvoll interpretieren? So muss man sich dann da durchhangeln, aber wie gesagt, dass ist kein mathematisches, sondern ein inhaltliches Problem.
> Ordinale Interaktion ist aber doch auch eine Interaktion,
> d. h. dafür müsste doch der Interaktions-Wert signifikant
> sein, oder nicht?
Ja, na klar, da dein p für die Interaktion nicht sehr hoch ist, muss sich das natürlich im Diagramm widerspiegeln.
Grüße,
Steffen
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