Interner Zinsfuß < Finanzmathematik < Finanz+Versicherung < Hochschule < Mathe < Vorhilfe
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(Frage) beantwortet | Datum: | 09:23 Fr 01.04.2005 | Autor: | topstar |
Hallo, Ihr da draussen,
Ich habe diese Frage in keinem Forum auf anderen Internetseiten gestellt.
bin neu hier, ein bißchen älter, kein Lehrer, Schüler oder Student, sondern zufällig auf diese Seite gestossen und als Ungeübter auch einige Mühe gehabt, mich hier einzuloggen.
Ich hoffe (wenn ich hoffentlich nicht gegen die Regeln verstosse), daß man mir hier ein wenig helfen kann.
Frage: Ich bin -wie viele- ab und zu ein kleiner Geldanleger. Mich verwirrt dann immer die unterschiedliche Zinsberechnung. Vor allem die "Werbung " mit dem Internen Zinsfuß, der in aller Regel eine sehr, sehr interessante "Rendite" verspricht.
Gestern habe ich zum Thema gesurft und bin eben so hierher gekommen.
Der unterschied ist mir nicht klar (logisch, denn ich bin ja auch kein Mathematiker), daß ich bei Berechnung von kapital und Zeit eine deutlich niedrige "REndite" herausbekomme als die, die als Int. zinsfuß angegeben wird.
Es sind wohl unterschiedliche Ausgangsparameter angelegt. Oder??
Für jede Hilfe, die mit im Verständnis weiterhilft bin ich dankbar.
Harald
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(Antwort) fertig | Datum: | 14:16 Fr 01.04.2005 | Autor: | Josef |
Hallo topstar,
neben der Kapitalwertmethode wird in der Literatur die Methode des internen Zinsfußes zur Beurteilung der Vorteilhaftigkeit von Investitionen genannt. Auch dieses Verfahren ist ebenso wie die Kapitalwerthmethode lediglich eine Anwendung der Zinseszinsrechnung auf Investitions- und Finanzierungsprobleme.
Der interne Zinsfuß einer Investition stellt die Verzinsung des eingesetzten Kapitals dar. Er entspricht demnach der Rendite einer Investition. Der interne Zinsfuß bzw. die Rendite einer Investition wird bei der Methode des internen Zinsfußes berechnet und danach mit der Verzinsung einer alternativen Anlagemöglichkeit verglichen. Dabei kann die Alternativanlage ebenso wie bei der Kapitalwertmethode in einem Verzicht auf die Investition liegen. Eine Investition ist nach der Methode des internen Zinsfußes vorteilhaft, wenn ihr interner Zinsfuß bzw. ihe Rendite über der Verzinsung der alternativen Anlagemöglichkeit liegt.
Ein Beispiel:
Ein Unternehmer beabsichtigt den Kauf eines Grundstücks für insgesamt 80.000 Euro. Nach 5 Jahren soll das Grundstück wieder verkauft werden. Der dabei erzielte Wiederverkaufspreis wird auf 120.000 Euro geschätzt. Der Unternehmer möchte wissen, ob diese Investition "Grundstückskauf" vorteilhaft ist, wenn eine anderweitige Anlage des Geldes zu 8 % möglich ist.
Es muß nach der Methode des internen Zinsfußes die Verzinsung des eingesetzten Kapitals bei der Durchführung der Investition, also der interne Zinsfuß bzw. die Rendite berechnet werden und mit der Verzinsung der Alternativanlage verglichen werden. Es ist also jener Zinsfuß zu bestimmen, der ein Anfangskapital von 80.000 Euro in fünf Jahren auf ein Endkapital von 120.000 Euro anwachsen läßt. Nach der Zinseszinsformel ergibt sich eine Verzisnung von
i = [mm]\wurzel[5]{\bruch{120.000}{80.000}}[/mm] -1 = 0,084472
Der interne Zinsfuß bzw. die Rendite der Investition beträgt also etwa 8,45 %.
Da diese Rendite über die Verzinsung der Alternativanlage von nur 8 % liegt, ist die Investition vorteilhaft.
Rendite
Finanzierung
[die; italienisch]
"Rente", "Einkommen"; die Verzinsung eines Wertpapiers in v. H. des Anschaffungs- oder Tageswertes, meist berechnet für ein Jahr.
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(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 09:58 Mi 06.04.2005 | Autor: | topstar |
Hallo Josef,
vielen Dank für die Information. soweit ist mir das klar. Aber .....die Begriffe "Rendite". Wenn ein(e) Zinssatz/Rendite mit einem/r Zinssatz/Rendite verglichen wird , danndoch aber mit der jeweils identischen "Methode.
Am Beispiel der geschilderten Investition: muss nicht auch die alternative Geldanlage nach der gleichen Intern. Zinsfußmethode berechnet werden?? Um eine echte Vergleichbarkeit herstellen zu können, müßte ich doch dann bei einer z. B. klassischen Ánlage in festverzinslichen Wertpapieren die "Rendite" außer Acht lassen, und im Gegenzug dazu die jährlich anfallenden Zinsen plus Zinseszinsen (zum Kapital) aufaddieren und dann -sozusagen im nachhinein- über kapital/Zeit eine halbwegs vergleichbare "Rendite" oder Wertzuwachs zu ermitteln. So nach dem Motto: "Was zahle ich am Anfang ein, was erhalte ich am Ende und wie "verzinst " sich das Ganze????
Konkret: man hat mir eine Schiffsbeteiligung angeboten: dort wird von eine internen Rendite von ich glaube etwa 10% gesprochen. Wenn ich die ganzen Zahlungen aufaddiere und den/die Endwert/e mit meiner Einzahlung vergleiche und über Kapital und Zeit "glätte" habe ich ich eine deutliche tiefere ""Rendite" als mit der internen "Rendite" vorgegaukelt. Wenn ich DIESE Rendite mit einer klassischen Rendite vergleiche, wirkt ein Investmestment in Schiffen relativ uninteressant
Denke ich falsch???? oder kapiere ich es nicht richtig?? Oder kann man das vielleicht SO nicht vergleichen??
Danke für die Mühe
PS: bin ab Donnerstag nachmittag für ein paar Tage weg
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(Frage) beantwortet | Datum: | 14:25 Mi 06.04.2005 | Autor: | topstar |
habe anhand des beispieles meinen Taschenrechner genommen:
AlternativVerzinsung 8%. ich habe hier eine Geldanlage in festverzinslichen Wertpapieren unterstellt und im rechner eine jährliche ausschüttung von 8% (5 Jahre) plus kapitalrückzahlun g am ende mit 80.000,- gerechnet. Es wird mir ein int. Zinssatz von 9,636% berechnet. Das heisst aber für mich (jetzt) daß es bei verschiedenen berechnungs"methoden" verschiedene Ergebnisse gibt und ich als Bankkunde sehr wohl untercheiden muß, nach welcher Methode das angebot gerechnet ist und nicht glauben darf, daß die eine -so gerechnete- Rendite mit einer -anders gerechneten- verglichen werden kann
.das ist doch richtig so??? logisch ist es ja..aber die praxis sieht eben doch anders aus.
vielen dank
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(Antwort) fertig | Datum: | 18:11 Mi 06.04.2005 | Autor: | Stefan |
Hallo!
Ich stimme dir da durchaus zu. Die internen Zinssätze bilden grundsätzlich ein gutes Vergleichsinstrument, aber man darf sie nicht dazu verwenden, um sie mit klassischen Renditen zu vergleichen. Verglichen werden dürfen sie nur mit dem Marktzins. Es ist also nicht zulässig, 8,5% internen Zinssatz einer Investition mit einem jährlichen Zinssatz von 8% einer festverzinslichen Anlage auf 5 Jahre zu vergleichen. Man müsste in diesem Fall dann die interne Verzinsung der festverzinslichen Anlage zu Rate ziehen.
Viele Grüße
Stefan
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(Frage) beantwortet | Datum: | 18:50 Mi 06.04.2005 | Autor: | topstar |
Danke Stefan,
ich verstehe das alles vielleicht nicht richtig. die effenktivverzinsung mit der internen verzinsung zu vergleichen: eben genau das geht nicht, meine ich.
das muss mit dem zinsfluss zu tun haben.
am beispiel, das josef mir ganz am anfang gegeben hat : 80.000,- Investition...nach 5 jahren 120.000,- = 8,44 int. zinsfuß.
So,...wenn ich 80.000,- mit 8% effektiv anlege (hoffentlich richtig gerchnet) ergibt das nach 5 jahren 112.000,-. mit meinem taschenrechner gerechnet, sind das aber nur irr 6,96%. umgekehrt heisst das, der interne zinsfuß ist -im vergleich - höher.
um eine vergleichbakeit herzustellen, muß ich doch die ausschüttungen (Zinsen) wieder verzinsen. Oder doch nicht ??
Danke für die hilfe
viele grüße aus wiesbaden
harald
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(Antwort) fertig | Datum: | 19:14 Mi 06.04.2005 | Autor: | Stefan |
Hallo!
Ja, klar, sorry, ich habe die Begriffe durcheinander gebracht und jetzt verbessert.
So, wie du es schreibst, klingt es für mich jetzt logisch.
In jedem Fall kann man, so denke ich, nur interne Zinsfüße miteinander vergleichen, da stimme ich dir zu.
Aber vielleicht fragst du mal einen richtigen Experten in der "realen" Welt. Hier im Forum sind vorwiegend Mathematiker, die sich zwar zum Teil mit der (modernen) stochastischen Finanzmathematik einigermaßen auskennen, aber nicht unbedingt mit dieser klassichen Investitions- und Finanzierungstheorie.
Glaube bloß nicht, dass Mathematiker so etwas automatisch gut können...
Liebe Grüße
Stefan
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(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 10:50 Do 07.04.2005 | Autor: | topstar |
Hallo Stefan,
danke, klare Aussage
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