Höhlengleichnis < Philosophie < Geisteswiss. < Vorhilfe
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Hi,
wir beschäftigen uns in der Schule gerade mit dem Höhlengleichnis Platons, zu dem wir einige Fragen beantworten müssen. Vielleicht hat jemand ja Lust, sich meine Antworten einmal durchzulesen, ggf. Stellung dazu zu nehmen oder zu verbessern, falls denkfehler drin sind? Hinzu kommen noch zwei Fragen, bei denen ich keine genauen Vorstellungen habe:
1. Warum ist der Weg aus der Höhle so mühsam und mit solch großen Widerständen behaftet?
Zum einen wird der Weg aus der Höhle als recht steil und beschwerlich beschrieben. Außerdem sind die Gefangenen auch festgekettet, sodass sie von selbst kaum eine Chance haben, die Höhle zu verlassen. Wichtig ist aber auch die Tatsache, dass die Gefangenen es gar nicht versuchen. Sie leben seit ihrer Geburt in der Höhle, haben sich daran gewöhnt und kennen ja schließlich nichts anderes. Für sie stellt die Höhle die einzige Form der Realität und ihr Leben dar, ein Verlassen dieser Höhle würde also ein großes Maß an Mut verlangen. Sie haben also selbst kaum eine Chance, die Höhle von sich aus zu verlassen, sondern brauchen jemanden, der sie zu Ihrem Glück zwingt.
2. Man hat vielfach angenommen, dass die oben dargestellte Tötung desjenigen, der die Fesseln löst und die Menschen aus der Höhle hinausführen will, eine Anspielung auch den Tod des Sokrates sei. Ist diese Deutung nach Ihrer Einschätzung berechtigt?
Ich denke, dass diese Deutung durchaus berechtigt ist, denn im Prinzip ist das Höhlengleichnis und der Tod des Befreiten auf Sokrates Leben übertragbar.
Was der zurückgekehrte Befreite in der Höhle mit dem Gefangenen tut, ist genau das, was Sokrates mit seinen Gesprächspartnern getan hat. Der Befreier bringt die Gefangenen in den Zustand der Ratlosigkeit, also der Aporie, was für die Menschen ein sehr unangenehmer Zustand ist . Sie sind in ihrem Selbstbewusstsein und Intellekt tief erschüttert, da sie erkennen, dass Sie in ihrem Leben nur die Schatten der Wirklichkeit wahrgenommen haben, was ihnen vorher nicht klar war.
Das Ende des Befreiten und Sokrates sind dann identisch: Beide hatten den richtigen Ansatz, welcher aber zu schnell vorgegangen wurde und zusätzlich die Menschen beschämte. Sie wollten es nicht wahrhaben, dass Sie sich ihr Leben lang geirrt hatten und ein anderer Mensch ihre gesamte Wahrnehmung der Welt innerhalb kurzer Zeit in Frage stellte und somit zu Nichte machte. Der Tod des Sokrates und des Befreiten war daher zwingend für die Menschen, um sich aus der eigenen Peinlichkeit und Verschämtheit zu retten.
3. Welche Schatten sind überhaupt zu sehen? Berücksichtigen Sie dabei, wo sich die Gefesselten befinden.
Zu sehen sind nur die Schatten der Gegenstände, die über die Mauer hinaus ragen und somit vom Feuer an die Wand projiziert werden. Dies sind die Gegenstände, die von den Menschen außerhalb der Höhle zur Belustigung der Gefangenen vorbeigetragen werden.
4. Man kann Platons Schilderung dass allerlei Geräte vorbei getragen werden, als eine Art Puppenspiel auffassen, bei dem allerdings nur die Schatten zu sehen sind. Entspricht Platons Schilderung eher einem Marionetten- oder einem Handpuppenspiel?
Hierzu fällt mir nur wenig ein, ich denke, es handelt sich eher um ein handpuppenspiel, da die Gegenstände direkt von den Menschen getragen werden und diese sie deutlicher beeinflussen können. Irgendwie ist dies aber nicht so tiefgründig, vielleicht hat jemand andere Ideen!??
5. Wie nehmen sich die Gefesselten selbst wahr?
Auch hier hab ich keine Ahnung, da sie die Schatten ja bereits als "Wahrheit" wahrnehmen, müssten sie ja merken, dass sie selbst irgendwie anders sind... Weiß jemand mehr?
Vielen Dank, ich hoffe jemand kann mir helfen
Liebe Grüße, HumanValues
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Hallo Zwerglein,
deine Internetseiten haben mir geholfen, eine davon hab ich im Internet vorher noch nicht gefunden, vielen Dank!!!
Schönen Sonntag,
HumanValues
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