Gefahren für den Organismus < Zell - und Entwicklungsbiologie < Biologie < Naturwiss. < Vorhilfe
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Aufgabe | 1. Erklären Sie, welche Folgen sich für den Organismus ergeben, wenn die Anregung zur Zellteilung oder zum planmäßigen Untergang einzelner Zellen nicht mehr "verstanden" wird?
2. Aus der Behandlung von Leukämie geht hervor, dass es Zellen gibt, die nicht auf die gängigen Krebsmedikamente reagieren. Was könnten die Ursachen dafür sein? |
Ich habe diese Frage in keinem Forum auf anderen Internetseiten gestellt.
Ich brauche unbedingt Hilfen zur Lösung dieser Aufgaben und würde mich über alle Lösungsansätze freuen.
Ich danke im Voraus!
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(Antwort) fertig | Datum: | 13:11 So 20.01.2013 | Autor: | Josef |
Hallo Fuori.dal.mondo,
> 1. Erklären Sie, welche Folgen sich für den Organismus
> ergeben, wenn die Anregung zur Zellteilung oder zum
> planmäßigen Untergang einzelner Zellen nicht mehr
> "verstanden" wird?
"Die Teilung von Zellen ist Voraussetzung für Wachstum, Entwicklung, Vermehrung und Regeneration von Lebewesen." [1]
"Das Zellteilungswachstum erfolgt durch schnell wiederholte Zellteilungen. Es führt zu Zellvermehrung." [2]
"Bei jedem lebenden Organismus müssen sich Zellen teilen, um neue Gewebe und Organe zu bilden (befruchtete Eizelle) oder abgestorbene Zellen zu ersetzen."[2]
Quellen:
[1] vita nova; Biologie für die Sekundarstufe II, Ausgabe B; C.C.Buchner; Hartmut Solbach; Seite 60
[2] Schülerlexikon: Duden-Biologie; Seite 237; ISBN 3-411-71481-6
Viele Grüße
Josef
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Ich danke dir, Josef. Du hast mir schnell geholfen!
Zu [1]:
"Die Teilung von Zellen ist Voraussetzung für Wachstum, Entwicklung, Vermehrung und Regeneration von Lebewesen."
Das heißt ja mit anderen Worten, dass ein Leben ohne Zellteilung nicht möglich ist, weil dann nicht alle Prinzipien des Lebendigen erfüllt sind, richtig? Also würde der Organismus gebremst und man würde sterben, oder?
Zu [2]:
"Das Zellteilungswachstum erfolgt durch schnell wiederholte Zellteilungen. Es führt zu Zellvermehrung."
Das heißt, es herrscht Zellüberschuss und es werden immer mehr Zellen gebildet, ohne dass welche abgebaut werden.
Hätte das irgendwelche schweren Krankheiten zur Folge?
Liebe Grüße
Fuori.dal.mondo
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(Antwort) fertig | Datum: | 17:30 So 20.01.2013 | Autor: | Josef |
Hallo Fuori.dal.mondo,
> Zu [1]:
> "Die Teilung von Zellen ist Voraussetzung für Wachstum,
> Entwicklung, Vermehrung und Regeneration von Lebewesen."
>
> Das heißt ja mit anderen Worten, dass ein Leben ohne
> Zellteilung nicht möglich ist, weil dann nicht alle
> Prinzipien des Lebendigen erfüllt sind, richtig?
Richtig!
> Also
> würde der Organismus gebremst und man würde sterben,
> oder?
>
> Zu [2]:
> "Das Zellteilungswachstum erfolgt durch schnell wiederholte
> Zellteilungen. Es führt zu Zellvermehrung."
>
> Das heißt, es herrscht Zellüberschuss und es werden immer
> mehr Zellen gebildet, ohne dass welche abgebaut werden.
>
So kann man es nicht sehen.
"Jede Sekunde sterben bei einem Menschen ca. 50 Mio. Zellen ab und werden neu gebildet."
Quelle: Fischer Kolleg; Abiturwissen; Biologie; Seite 206
Das Ziel einer jeden Zellteilung ist die Bildung genetisch identischer Tochterzellen. Dies wird durch Verdopplung vorhandener Erbinformation und anschließender, exakte Teilung erreicht.
"Pflanzen und Tiere bestehen aus vielen Milliarden Zellen, die zu Geweben und Organen mit unterschiedlichen Aufgaben zusammengelagert sind. Alle Zellen eines solchen Lebewesens gehen durch Zellteilung aus einer einzigen Zelle hervor, der befruchteten Eizelle. Diese teilt sich in zwei identische Tochterzellen, die jeweils genau die gleiche Chromosomenausstattung enthalten wie die Ausgangszelle. Die Tochterzellen, die nun in der Regel vor jeder weiteren Verdopplung zur ursprünglichen Größe heranwachsen, teilen sich erneut usw. Dabei verdoppeln sich die aus DNA bestehenden Chromosomen und werden in einem Vorgang, den man als Mitose bezeichnet, auf die Tochterzellen verteilt.
Damit ein vielzelliger Organismus entstehen kann, müssen die Zellen sich nicht nur zu unterschiedlichen Zelltypen differenzieren, sondern sie müssen auch zu Geweben und Organen verknüpft werden. Zu diesem Zweck haben die Eukaryonten eine ganze Reihe von Methoden entwickelt."
"Bei den höher organisierten Lebewesen mit echtem Zellkern gibt es in Bezug auf die Zellvermehrung einen Unterschied zwischen Körperzellen und Geschlechtszellen. Körperzellen vermehren vor der Teilung ihr genetisches Material durch Mitose. Da im Regelfall jedes Chromosom zweimal vorhanden ist, bewirkt die Verdopplung des genetischen Materials vor der Mitose, dass zunächst jedes Chromosom viermal vorliegt. Erst nach abgeschlossener Zellteilung hat die Körperzelle dann mit dem diploiden Chromosomensatz wieder den „Normalzustand” erreicht."
"Nach der Befruchtung ist mit der entstehenden diploiden Zygote also wieder der „Normalfall” hergestellt: Alle in der folgenden Embryonalentwicklung durch mitotische Teilungen aus der Zygote entstehenden Tochterzellen verfügen nun über einen diploiden Chromosomensatz. Fände bei der Keimzellenbildung keine meiotische Reduktion auf den einfachen Chromosomensatz statt, würden sich mit jeder Generation die Chromosomensätze in den Körperzellen verdoppeln. Durch die Meiose bleibt die Konstanz der Chromosomenzahl gewahrt."
Quelle:
Microsoft® Encarta® Enzyklopädie Professional 2003 © 1993-2002 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.
Viele Grüße
Josef
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Dankeschön, Josef, für die Informationen mit Quellenangabe.
> Zu [2]:
> "Das Zellteilungswachstum erfolgt durch schnell wiederholte
> Zellteilungen. Es führt zu Zellvermehrung."
>
> Das heißt, es herrscht Zellüberschuss und es werden immer
> mehr Zellen gebildet, ohne dass welche abgebaut werden.
>
>So kann man es nicht sehen.
>
Im Bezug auf die Frage ist dieser Gedanke von mir nicht richtig, du hast Recht!
Ich weiß jetzt, dass durch die Zellvermehrung ein Tumor auf dem Organ wächst, wenn Zellen nicht absterben, die absterben sollten.
Ich habe gerade nach Auswirkungen des Tumors auf das Organ und den Organismus recherchiert und folgendes aus Wikipedia gefunden:
"Folgen des Tumorwachstums
Die Folgen bösartigen Tumorwachstums für den Organismus sind sehr vielfältig und bei jedem Patienten individuell sehr unterschiedlich ausgeprägt. Tumorwachstum kann einerseits unmittelbar zu lokalen Wirkungen im Nachbargewebe führen. Andererseits können Tumoren auch systemische (den gesamten Organismus betreffende) Wirkungen verursachen. Entscheidend für den Krankheitsverlauf ist häufig die Ausbildung von Tochtergeschwülsten, die ihrerseits in den betroffenen Organen zu einer Reihe von Funktionsstörungen führen können.
Lokale Wirkungen:
Wenn Tumoren wachsen, können sie das gesunde Nachbargewebe verdrängen, ohne es zu zerstören, oder aber zerstörend in das Nachbargewebe einwachsen (invasiv-destruierendes Wachstum). Beide Formen des Wachstums können zu lokalen Komplikationen führen. So kann beispielsweise durch expansives Wachstum ein blutführendes Gefäß komprimiert werden. Die in der Folge auftretende Durchblutungsstörung des abhängigen Gewebes kann dazu führen, dass dieses Gewebe abstirbt (Nekrose). Infiltrierend-destruierendes Wachstum kann beispielsweise in Hohlorganen wie dem Darm durch Zerstörung des Gewebes zu Durchbrüchen (Perforationen) und Fistelungen führen. Tumorfisteln führen häufig durch Infektionen zu weiteren Komplikationen.
Systemische Wirkungen:
Tumoren können auf unterschiedliche Weise den gesamten Organismus beeinflussen. Vom Primärtumor ausgehende Tochtergeschwulste können sich in anderen Organen ansiedeln und hier durch lokales Wachstum Gewebe zerstören und zu Funktionsstörungen führen. Bei vielen Patienten kommt es im Laufe der Krebserkrankung zu einem allgemeinen Kräfteverfall und Gewichtsverlust (Tumorkachexie, Auszehrung). Zu den systemischen Wirkungen von Tumoren werden auch sogenannte paraneoplastische Syndrome gerechnet. Hierbei kommt es zu charakteristischen Symptomen in verschiedenen Organsystemen, die letztlich durch den Tumor verursacht werden. Beispielsweise kann ein Lungenkrebs zu einer Störung der hormonellen Regulation des Wasserhaushalts führen (Schwartz-Bartter-Syndrom).
Die meisten Patienten sterben nicht am Primärtumor, sondern an den Auswirkungen von dessen Metastasen. Deren unkontrollierte Vermehrung schädigt lebenswichtige Organe, bis diese ihre Funktion nicht mehr erfüllen können. Häufige unmittelbare Todesursachen sind Gefäßverschlüsse (Thrombembolien), Tumorkachexie oder vom Organismus nicht mehr beherrschbare Infektionen (Sepsis, Blutvergiftung)."
Dieser Tumor wächst also so lange, bis die Funktion des Organs geschädigt wird, und kann auch andere Organe und damit den ganzen Organismus schädigen.
Ich bedanke mich bei dir für die vielen hilfreichen Antworten! Ich hoffe, dass ich anderen genau so gut helfen kann.
Liebe Grüße
Fuori.dal.mondo
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(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 18:26 Mo 21.01.2013 | Autor: | Josef |
Hallo Fuori.dal.mondo,
> Dankeschön, Josef, für die Informationen mit
> Quellenangabe.
Freut mich, dass ich helfen konnte.
> Ich bedanke mich bei dir für die vielen hilfreichen
> Antworten!
Gern geschehen!
Viele Dank für deine ausführliche Mitteilung!
Viele Grüße
Josef
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(Antwort) fertig | Datum: | 13:34 So 20.01.2013 | Autor: | Josef |
Hallo,
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> 2. Aus der Behandlung von Leukämie geht hervor, dass es
> Zellen gibt, die nicht auf die gängigen Krebsmedikamente
> reagieren. Was könnten die Ursachen dafür sein?
>
> Ich brauche unbedingt Hilfen zur Lösung dieser Aufgaben
> und würde mich über alle Lösungsansätze freuen.
"Chemotherapie bezeichnet den Einsatz von Arzneimitteln zur Krebsbehandlung.
Es werden eine Reihe verschiedener Arten von Antikrebsmitteln verwendet – nahezu alle wirken, indem sie in die DNA-Synthese oder -funktion eingreifen. Zellen, die sich rasch teilen, sind daher anfälliger für die Chemotherapie. Krebsgeschwüre haben einen größeren Anteil an sich teilenden Zellen als die Mehrzahl gesunder Gewebsarten. Diese verfügen über ruhende Stammzellen, die gegen die Arzneiwirkung resistent sind."
Quelle:
Microsoft® Encarta® Enzyklopädie Professional 2003 © 1993-2002 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.
Viele Grüße
Josef
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Dankeschön!
Also wieder mit anderen Worten ausgedrückt, ist die Vermehrung der an Krebs betroffenen Zellen viel schneller als Antikrebsmittel überhaupt wirken können? Und wie kommt es, dass die neu entstehenden Zellen aus den krebsbetroffenen Zellen resistent gegen die Arzneiwirkung sind?
Ist das der Grund, warum jedes Antikrebsmittel irgendwann mal rezessiv gegen Krebs wird und Krebs nie richtig behandelt werden kann, nur verzögert?
Ich hoffe, ich gehe dir und niemandem auf die Nerven mit meinen Fragen, denn das Thema interessiert mich wirklich sehr.
Liebe Grüße
Fuori.dal.mondo
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(Antwort) fertig | Datum: | 17:44 So 20.01.2013 | Autor: | Josef |
Hallo Fuori.dal.mondo,
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> Also wieder mit anderen Worten ausgedrückt, ist die
> Vermehrung der an Krebs betroffenen Zellen viel schneller
> als Antikrebsmittel überhaupt wirken können?
> Und wie
> kommt es, dass die neu entstehenden Zellen aus den
> krebsbetroffenen Zellen resistent gegen die Arzneiwirkung
> sind?
>
> Ist das der Grund, warum jedes Antikrebsmittel irgendwann
> mal rezessiv gegen Krebs wird und Krebs nie richtig
> behandelt werden kann, nur verzögert?
Eine Behandlung kann nur dann wirksam sein, wenn der Tumor empfindlicher auf das Medikament reagiert als das empfindlichste normale Körpergewebe. Einige Tumoren sind um ein Vielfaches, viele jedoch nur etwas empfindlicher als das gesunde Gewebe.
Glücklicherweise sind gesunde Knochenmarkszellen in der Lage, sich schneller zu teilen und sich daher rascher von der Medikamentenwirkung zu erholen als bösartige Zellen. Dies ermöglicht einen erneuten Behandlungszyklus, bevor der Tumor wesentlich nachgewachsen ist. Solche wiederholten Behandlungen können einen Tumor allmählich zerstören, bevor er resistent wird.
Auch andere fortgeschrittene Krebserkrankungen reagieren gut auf Chemotherapie und können damit lange in Schach gehalten werden. Daher wird die Chemotherapie häufig krankheitslindernd eingesetzt.
Quelle:
Microsoft® Encarta® Enzyklopädie Professional 2003 © 1993-2002 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.
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> Ich hoffe, ich gehe dir und niemandem auf die Nerven mit
> meinen Fragen, denn das Thema interessiert mich wirklich
> sehr.
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Du kannst so lange fragen, bis ich keine Antworten mehr geben kann.
Viele Grüße
Josef
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