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Existentialismus: Frage (beantwortet)
Status: (Frage) beantwortet Status 
Datum: 14:20 Fr 15.05.2009
Autor: Dinker

Guten Nachmittag

Ich bin überfordert

Was bedeutet Tod für die Existantialisten?
Darauf können wir ja keinen Einfluss nehmen und deshalb liegt es ausserhalb unseren Möglichkeiten, unbeeinflussbar (Existenz)

Freiheit definiert sich wie folgt:
Freiheit heißt, individuell die Möglichkeit zu haben, ohne Zwang oder Druck von außen zwischen zwei oder mehreren Handlungsoptionen entscheiden und agieren zu können. Freiheit umschreibt demnach eine Selbstbestimmung - eine Autonomie - des Menschen.
Ist das nicht genau Existentialismus?


Welche Einstellung vertritt der Existentialismus zur Schuldfrage?
Oder der Existentialismus, erlaubt es nicht, einfach den anderen die Schuld in die Schuhe zu schieben, denn wir sind ja in unserem Verhalten absolut frei und tragen deshalb auch die Konsequenzen, auch dann wenn wir uns eine Schuld zukommen lassen.

"Ich habe mich an meine Schuld gewöhnt"

Beispiel:
"Heute vormittag in einem Wortwechsel mit Katrin, die immer verzeihen will, habe ich gesagt: Dann häng dich halt auf. Als ich nachmittags vom Institut zurückkomme, hat es Katrin getan. Meine Schuld ist untragbar.
Weiter
Ich habe mich an meine Schuld gewöhnt.
Wie würdet ihr dies aus Sicht des Existentialismus beurteilen?


Oder....wenn ich nun im zweiten Weltkrieg Deutscher Soldat war und den Befehl erhielt, den Gegner zu töten, bin ich dann schuldig?

Oder hat sich die Schweiz schuldig gemacht, da sie während des zweiten Weltkriegs nur in sehr bescheidenem Masse Flüchtlinge aufgenommen hat?


Vielen Dank
Gruss DInker

        
Bezug
Existentialismus: Antwort
Status: (Antwort) fertig Status 
Datum: 20:59 Di 02.06.2009
Autor: Amano

Es ist gut, dass du so viele Fragen stellst, damit bist du dem Existenzialismus schon sehr nahe.

1) Der Existenzialist weiss nicht ob er lebt und weiss deshalb auch nicht ob er tot ist. Es ist eine Frage der Wahrnehmung.

2) Es gibt nicht nur eine Definition von Freiheit, fuer einen Existenzialisten kann es keine vollkommene Definition geben.
Wir kommen wieder auf das Grundproblem des Existenzialismus zurueck, existiere ich eigentlich? Wenn ich nicht existiere, kann ich dann frei sein? Wenn meine Existenz fremdbestimmt oder auch nur beeinflusst ist, kann ich dann als Individuum frei sein?

3) Schuld kann man nicht nur im Existenzialismus schwer definieren. Hat sich jemand an seine Schuld gewoehnt, heisst es nicht, dass er wirklich schuldig ist sondern dass er gemaess aeusserer gegebener Normen ein Schuldelement erfuellt und dieses so wahrnimmt bzw. hinnimmt.
Die Existenzialisten nach dem 2ten Weltkrieg haben sich v.a. mit der Schuldfrage am Holokaust und Tod anderer Kriegsopfer beschaeftigt. Wenn man das Kind eines Nazis ist, hat man dessen Einfluss in der eigenen Erziehung erlebt und kann nicht frei denkend Schuld aussprechen. Die Nachkriegsgeneration war sich darueber im Klaren, das sie von Propagandamaterialien bezirzt aufgewachsen ist und kann sehr gut ausmachen, dass es sich nur um Propaganda und nicht die Wahrheit handelt. Doch nun sind sie unter diesem Einfluss aufgewachsen und man muss damit rechnen, dass diese Nachkriegsgeneration in ihrer Urteilsfaehigkeit von Anfang an eingeschraenkt ist und genau das hast du in deren Kunst. Die Kuenstler reden nicht Tacheles sondern waehlen die Doppelboedigkeit: ich bin beeinflusst und kann daher nicht darueber urteilen wer ich eigentlich bin oder was ich bin oder was ich getan habe. Ich habe mich an das Paradoxon gewoehnt, beherrsche es aber nicht.

LG
Amano





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