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(Frage) beantwortet | Datum: | 14:07 So 12.10.2014 | Autor: | Asura |
Guten Tag
und zwar steht in ein paar Tagen eine Deutschklausur bei mir an. In dieser wird ein Charaktervergleich, auf Basis zweier Szenen, zwischen den Dramen und Bürgerlichen Trauerspielen "Kabale und Liebe" von Friedrich Schiller, sowie "Emilia Galotti" von Gotthold Ephraim Lessing, behandelt.
Aus diversen Anmerkungen habe ich entnommen, das es bei dem Charaktervergleich um die Protagonistinnen "Luise" (aus: "Kabale und Liebe") und "Emilia" (aus: "Emilia Galotti") geht.
Sowie habe ich entnommen, das es bei "Kabale und Liebe" um eine Szene aus dem ersten Akt geht. Hier vermute ich entweder die dritte oder die vierte Szene.
Bei dem Drama "Emilia Galotti" habe ich leider keine Informationen, um welche Szene es dabei handeln würde. Ich vermute auf zweiter Akt, vierte (EDIT:) sechste Szene.
Meine Frage lautet nun:
Was glauben/t Sie/ihr, wird es für Szenen in diesen Charaktervergleich vorkommen, oder welche Szene ist beispielsweise bei "Kabale und Liebe" wahrscheinlicher (dritte oder vierte) ?
MfG
Asura
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(Antwort) fertig | Datum: | 16:29 So 12.10.2014 | Autor: | Josef |
Hallo Asura,
> Sowie habe ich entnommen, das es bei "Kabale und Liebe" um
> eine Szene aus dem ersten Akt geht. Hier vermute ich
> die vierte Szene.
>
> Meine Frage lautet nun:
>
> Was glauben/t Sie/ihr, wird es für Szenen in diesen
> Charaktervergleich vorkommen, oder welche Szene ist
> beispielsweise bei "Kabale und Liebe" wahrscheinlicher
> (dritte oder vierte) ?
Szene I, 4
In dieser Szene werden die beiden Protagonisten charakterisiert.
Viele Grüße
Josef
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(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 05:42 Mo 13.10.2014 | Autor: | Josef |
Hallo Asura,
> Also ich habe nun die Szene III und die Szene IV
> analysiert und interpretiert. Dabei kam ich aber auf das
> Ergebnis das in der dritten Szene ich um einiges mehr
> interpretieren konnte, als bei der vierten Szene.
> Ich habe davon mal ein Screenshot von den Ausarbeitungen
> gemacht, weil ich ja hier keine Tabelle erstellen kann.
> Vllt wären Sie so freundlich und würden sich das
> durchlesen und eventuell Kommentare dazu geben und
> ergänzen?
Luise
denkt mit Liebe wird sie reich, nicht mit Geld (S.13/Z.28)
fühlt sich minderwertig (S.12/Z.24 f.)
hübsche, 16jährige Blondine (S.16/Z.21; S.77/Z.2 ff.)
denkt an ihre Familie à ist nicht egoistisch (S.59/Z.13)
Viele Grüße
Josef
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(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 08:24 Mo 13.10.2014 | Autor: | Josef |
Hallo,
> Vllt wären Sie so freundlich und würden sich das
> durchlesen und eventuell Kommentare dazu geben und
> ergänzen?
>
Luise Miller
"Das Mädchen ist „schön – schlank – führt seinen netten Fuß“ (S.6,11) und eine
„fromme christliche Frau“ (S.8,34), die die Messe besucht, sich jedoch selbst als
„schwere Sünderin“ (S.12,24) sieht, weil sie immerzu an Ferdinand denkt. Die eher
zurückhaltende Tochter des Musikers fühlt sich in die bestehende Gesellschaftsordnung
fest eingebunden und verabscheut das unmoralische Leben am Hof, was sie
vor allem in dem Gespräch mit Lady Milford zum Ausdruck bringt. Luise genoss eine
sehr geordnete und strenge Erziehung, die ihr ein bestimmtes Verhalten einprägte,
dem die Beziehung zu Ferdinand jedoch widerspricht. Aufgrund ihres einseitigen
Weltbildes sieht sie sich nicht dazu befugt, mit dem Major glücklich zu sein und sieht
die Beziehung zu dem jungen Mann als schönen „Traum“ (S.45,35) mit fürchterlichem
„Erwachen“ (S.45,36). Sie besitzt „zwei tödliche Seiten“ (S.55,33), durch die ihr
Gewissen bestürmt werden kann: ihren Vater und Ferdinand. Die Sechzehnjährige
„liebt ihren Vater – bis zur Leidenschaft“ (S.56,20) und gibt für ihn sogar die von ihr
so hoch bewertete Ehrlichkeit auf, um ihn zu befreien. Mit den Worten „Vater, hier ist
deine Tochter wieder“ (S.45,33) zeigt sie, dass es ihr leid tat, ihn hinter Ferdinand
gestellt zu haben, waren zuvor doch er und Gott die liebsten Gefährten in ihrem Leben.
Den Zwiespalt zwischen ihrer Liebe zu Ferdinand und der Ständegesellschaft
akzeptiert das bürgerliche Mädchen und sieht die Erfüllung im Jenseits, wo alle Menschen
gleich sind. Sie ist davon überzeugt, dass Ferdinand „seine Luise kennen“
(S.96,20-21) wird und weiß, dass der einzige Ort, wo sie zusammen sein können,
das Grab ist. „Der dritte Ort ist das Grab“ (S.97,28) erklärt sie deshalb auch ihrem
Vater. Die Erfüllung der Liebe sieht Luise deshalb im Tod (vgl. Nordmann 2004: 71-
73)."
Quelle, siehe 5.2.1
Viele Grü0e
Josef
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(Antwort) fertig | Datum: | 13:08 Mo 13.10.2014 | Autor: | Josef |
> Eine weitere Frage: Würde sich nun bei Emilia Galotti die
> sechste Szene, zweiter Akt gut zum Vergleich der vierten
> Szene passen?
>
2. Akt
Verwirrt und verängstigt kehrt Emilia aus der Kirche zurück, wo der Prinz ihr eine Liebeserklärung gemacht hat.
Der 2. Akt, 6. Auftritt = Emilia und Claudia Galotti
Emilia Galotti ist ein junges, äußerst frommes und naives Mädchen, das
sich den Wünschen des Vaters beugt und selbst am Tage ihrer Hochzeit
noch zum Beten in die Kirche geht.
Vergleich zu Luise: Luise ist auch äußerst fromm.
Viele Grüße
Josef
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(Antwort) fertig | Datum: | 10:55 Mo 13.10.2014 | Autor: | Josef |
Hallo Asura,
> Aus diversen Anmerkungen habe ich entnommen, das es bei dem
> Charaktervergleich um die Protagonistinnen "Luise" (aus:
> "Kabale und Liebe") und "Emilia" (aus: "Emilia Galotti")
> geht.
> Sowie habe ich entnommen, das es bei "Kabale und Liebe" um
> eine Szene aus dem ersten Akt geht.
> Hier vermute ich
> entweder die dritte oder die vierte Szene.
> Bei dem Drama "Emilia Galotti" habe ich leider keine
> Informationen, um welche Szene es dabei handeln würde. Ich
> vermute auf zweiter Akt, vierte (EDIT:) sechste Szene.
>
> Meine Frage lautet nun:
>
> Was glauben/t Sie/ihr, wird es für Szenen in diesen
> Charaktervergleich vorkommen,
Emilia:
Streng religiös (Kirchgang); Symbol der Sittlichkeit; stellt ratio über Gefühl (wählt Tod als letzten Ausweg anstatt der Sinnlichkeit und Verführung)
Emilia Galotti, sie ist rechtschaffen
Emilia ist zu absoluter Disziplin untergeordnet, da sie ihre Eltern siezt. Emilia hat keinen eigenen Willen, sie hat keine eigenen Meinungsfreiheit. Auch ist sie die höfischen Komplimente nicht gewohnt, die Mutter jedoch weiß, dass man die Sprache des Hofes nicht zu ernst nehmen soll. Ihre sittliche Reinheit sowie ihre nahe Verlobung machen eine Verbindung mit dem Prinzen unmöglich, ein dramatischer Konflikt scheint unausweichlich(siehe Prinz, der gewohnt ist, sich das zu nehmen, was er will)
"Emilia Galotti aus dem Drama „Emilia Galotti“ steht für die Unmündigkeit des damaligen Bürgertums. Emilia ist die Tochter von Odoardo und Claudia Galotti. Mit dem Grafen Appiani ist die verlobt und soll in kürze mit ihm verheiratet werden. Sie lebt zusammen mit ihrer Mutter in der Stadt.
Man erkennt an ihrer Art zu sprechen, dass sie eine Erziehung im gehobenem Bürgertum genoss. Schon früh wird klar, das Emilia eine wunderschöne junge Frau ist. So beschreibt sie der Maler Conti als „Engel“ (S.9, Z.27) und der Prinz bezeichnet sie als „einziges Studium der weiblichen Schönheit“ (S.11, Z.9f.) Er unterstreicht dies auch nochmal in einem Gespräch mit seinem Kammerdiener Marinelli mit der Aussage „Nun ja ich liebe sie; ich bete sie an.“ (S.16, Z.9) Von ihrem Verlobten Appiani wird ihr Haar „in seinem eigenen braunen Glanze; in Locken wie sie die Natur schlug“ (S.33,Z.33f) beschrieben.
Emilia ist ein sehr religiös eingestelltes Mädchen, so geht sie am Tag ihrer Hochzeit mit den Worten „Ich habe heute, mehr als jeden andern Tag, Gnade von oben zu erflehen“ (S.21, Z.25ff) in die Kirche. Ihre Hilfslosigkeit ohne ihre Eltern zeigt sich nach dem Kirchenbesuch, bei dem der Prinz versuchte ihr näher zu kommen. Erst ihre Mutter konnte sie beruhigen und zum Reden bringen.
Werte wie Ehrgefühl, Gehorsam und Keuschheit sind feste Bestandteile in Emilias Leben. Lessing benutzt kurze Sätze und Fragen von Emilia an sich selbst um zu verdeutlichen wie durcheinander sie ist, denn sonst weiß sie es mit Worten umzugehen. Sie will ihrem Verlobten die Wahrheit über den Prinzen sagen, lässt sich jedoch aufgrund von Claudia die es wenn sie es Ihm sagt mit „Gift, welches nicht gleich wirket, darum kein minder gefährliches Gift ist“ (S.30, Z.21f.) beschreibt.
Somit wird noch einmal die Abhängigkeit gegenüber vor allem ihrer Mutter gezeigt. Emilia selbst ist bescheiden und legt keinen Wert auf materielle Dinge. Ein Geschenk Appianis beschreibt sie beispielsweise als „verschwenderischen Großmut“. (S.33, Z.4f.)
Im späteren Verlauf des Dramas zeigt sich stark die strenge und tugendhafte Erziehung Emilias.
Sie möchte auf keinen Fall allein in den Händen des Prinzen sein, denn ihre Moral verbietet ihr sich auf den Prinzen einzulassen.
Gegen Ende des Trauerspiels gewinnt Emilia immer mehr Stärke und Willenskraft eigene Entschlüsse zu fassen. Um ihre eigene Keuschheit und Ehre zu retten versucht sie sich sogar selbst zu töten.
Ihr Vater nimmt ihr jedoch den Dolch rechtzeitig aus der Hand. Als sie die Rose aus ihrem Haar zieht sagt sie „Du gehörest nicht in das Haar einer,- wie mein Vater will, dass ich werden soll!“ was noch einmal davon zeugt das sie ihrem Vater stark unterwürfig ist.Dann jedoch scheint sich das erste Mal ihres Verstandes zu bedienen und überredet ihren Vater sie zu töten um ihre Ehre und Unschuld zu erhalten. Sie tröstet den von seiner Tat entsetzten Odoardo damit, das er „Eine Rose gebrochen, ehe der Sturm sie entblättert.“ (S.86, Z.27) habe.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Emilia ein sehr religiöses Mädchen ist, dass fest an Werte wie Keuschheit und Ehre glaubt. Um Ihre Ehre und die ihrer Familie zu retten schreckt sie nicht einmal davon ab, den eigenen Vater zu ihrem Tod zu überreden."
Quelle
Viele Grüße
Josef
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