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Bilderverbot in der Bibel: Frage (beantwortet)
Status: (Frage) beantwortet Status 
Datum: 11:29 Sa 05.04.2008
Autor: aimz

Aufgabe
Nehmen Sie differenziert Stellung zu der Aussage "Du sollst dir kein Bildnis noch Gleichnis von Gott machen" (Ex.20,4)

Mit der Aufgabe kann ich leider nicht viel anfangen.
Warum das Bilderverbot? Die einzige Antwort die ich mir hier vorstellen kann, ist dass sich ein Bild machen, bedeutet, dass man sich über Gott stellt... und das ist ja nicht möglich.
Denn "Niemand hat Gott je gesehen".

Meine Nächste Frage bezieht sich auf die Gotteserfahrungen in der Bibel. Als Beispiel wird ja u.A. Ex.3 genommen, wo Gott zu Mose spricht. Hier ist einmal die Rede von "Gottes Engel" und im weiteren verlauf dann immer vom "Herrn". Sieht Mose nun Gott und redet auch mit diesem oder "nur" einen Engel?
Würde Mose mit Gott reden, hätte der Satz von Kapitel 1 des Evangeliums "Niemand hat Gott je gesehen" (Kap. 1,18) ja keine Gültigkeit mehr, oder sehe ich das falsch?


Vielen Dank schonmal für eure Antworten!
Ich habe diese Frage in keinem Forum auf anderen Internetseiten gestellt.

        
Bezug
Bilderverbot in der Bibel: Antwort
Status: (Antwort) fertig Status 
Datum: 11:49 Sa 05.04.2008
Autor: Amy1988

Hallo Florian!

Also, mit deinem Ansatz bezüglich des Bilderverbots, hast du doch schonmal einen guten gefunden. Man wurde sich in gewisser Weise über Gott stellen, weil man annimmt, ihn abbilden zu können.
Weitere Punkte, die mir noch einfallen würde, sind die:

Gott soll ja etwas Besonderes bleiben.
Würde man ihn aber abbilden, so würde man ihn automatisch mit etwas Bekanntem vergleichen, daraus würde dann wieder folgen, dass Gott nichts Besonderes mehr wäre.

Außerdem ist es ja so, dass man, wenn man ein Bild von etwas malt, es auf eine gewissen Art und Weise bewertet und ich denke, dass auch das nicht sein soll.
Man soll Gott nciht bewerten, in dem Sinne!

Das Bildverbot wahrt weiterhin eine gewisse Neutralität Gottes, weil ja, wie du sagst, keiner weiß, wie Gott wirklich aussieht!

Aber ich denke, dass der wichtigste Punkt ist, dass man sich klarmacht, dass die Bibel das Abbilden verbietet, nciht aber das Vorstellen!
Ich schätze mal, dass das eine Art Schutzmaßnahme ist, in dem Sinne, als dass man seine eigenen Vorstellungen von Gott nicht verabsolutieren oder gar mit Gott verwechseln sollte!

Auch ein Ansatzpunkt wäre, davon auszugehen, dass etwas so "Vollkommenes", wie Gott, nicht in den Vorstellungsbereich der sterblichen und damit garnicht vollkommenen Menschen passt!

Ich hoffe, ich konnte dir damit ein bisschen weiterhelfen!

Und...was deine andere Frage angeht, da ist es so, dass sich Gott Mose nicht in irgendeiner Gestalt gezeigt hat, sondern dass er lediglich zu Mose sprach!
Hier wird Gott also als Stimme vorgestellt und somit passt dann auch wieder die Aussage, dass niemand Gitt je gesehen hat!


Hilft dir das weiter?
LG, Amy

Bezug
                
Bezug
Bilderverbot in der Bibel: Frage (beantwortet)
Status: (Frage) beantwortet Status 
Datum: 14:42 Sa 05.04.2008
Autor: aimz

Hallo Amy,

Zunächst Danke für deine ausführliche Antwort, das hilft mir auf jeden Fall schonmal weiter, jedoch habe ich noch eine Musterlösung zu der Frage und da steht u.A. folgendes:

"Das Bilderverbot wendet sich gegen versklavende Projektionen. Hier kann ein kritischer Bezug zu Feuerbach gestellt werden"

Hier bin ich mir nicht sicher, wie "versklavende Projektion" zu verstehen ist. Feuerbach sagt ja mit seiner Projektionstheorie dass Gott nur eine Projektion des Menschen ist und da die Menschen alle ihre positiven Eigenschaften aus sich heraus in höchster Form gesteigert auf Gott projezieren kommt es zu einer Entfremdung des Menschen.

Hier fehlt mir irgendwie der Bezug, wenn mir hier jemand auf die Sprünge helfen könnte wäre das Super :-)

Lg,
Flo



Bezug
                        
Bezug
Bilderverbot in der Bibel: Antwort
Status: (Antwort) fertig Status 
Datum: 15:19 Sa 05.04.2008
Autor: angela.h.b.


> "Das Bilderverbot wendet sich gegen versklavende
> Projektionen. Hier kann ein kritischer Bezug zu Feuerbach
> gestellt werden"
>  
> Hier bin ich mir nicht sicher, wie "versklavende
> Projektion" zu verstehen ist.

Hallo,

ich habe dieses gefunden:

"Vielleicht müsste man es heutigen Schülern so erklären: Bilder sprechen unseren Seh-Sinn an. Dieser beeinflusst den Menschen stärker als alle anderen Sinne. Sehen schafft eine Evidenz, der man sich kaum entziehen kann (daher rührt ja wohl auch die überwältigende Autorität des Fernsehens heute!). Wenn die nicht anwesende Person im Bild präsent gemacht wird, erweckt das den Eindruck von „Realpräsenz“; die Verbindung zwischen Abbild und der abgebildeten Person bekommt leicht magischen Charakter.

Mit anderen Worten: Bilder können ein Mittel in der Hand der Menschen sein, Gott zu nötigen. Sie tasten dann die Freiheit des Gottes an, der sich souverän zeigt wann und wie ER will, der bei seinem Volk ist in dessen Geschichte, und im lebendigen Menschen, aber nicht in von Menschen hergestellten Gegenständen, durch die ER fixiert würde. Das Bilderverbot stellt klar, dass dieser Gott unverfügbar ist, lebendig und frei. Die Unverfügbarkeit dürfte der springende Punkt sein beim Jahwe-Bild-Verbot, nicht jedoch Gottes Geistigkeit und Transzendenz, wie später die griechisch geprägten Theologen meinten (und damit allerdings die Inkarnation implizit als Aufhebung des Bilderverbots durch Gott selbst deuten konnten - wie es auf dem Bilder-Konzil 787 in Nicäa geschah). "  []--> dort

Vielleicht nützt's Dir.

Einen Bezug zu Feuerbach kann ich wegen Bildungslücken leider nicht herstellen.

Gruß v. Angela



Bezug
                        
Bezug
Bilderverbot in der Bibel: Antwort
Status: (Antwort) fertig Status 
Datum: 15:57 Sa 05.04.2008
Autor: leduart

Hallo flo
die "versklavende" Funktion kannst du ja  als Beispiel an den christlichen Darstellungen von Gott sehen: es ist IMMER ein Mann, meist in Herrschaftsgestalt.
d.h. die Bilder  schaffen auch (falsche) Tatsachen, im Beispiel einen männlichen Gott. (zu Ausgleich haben sich dann die Christen, in der Mehrheit Frauen, ein gottähnliches Marienbild geschaffen.)
Ich denke, heute kann man das "sich ein Bild schaffen" auch im übertragenen Sinne sehen, ihm Eigenschaften zuweisen, seinen "Willen" beschreiben usw.
Gruss leduart


Bezug
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